Ein Fünfer, zwei Einser - Diese Noten bekommen die Cracks der Black Wings
LINZ. Wir lassen die Saison in Form einer Spielerbewertung noch einmal Revue passieren.
Der Notenschlüssel:
Note 1 = Herausragend, der Spieler übertraf die Erwartungen deutlich
Note 2 = Sehr gut, der Spieler übertraf die Erwartungen
Note 3 = Gut, der Spieler erfüllte die Erwartungen
Note 4 = Naja, der Spieler blieb unter den Erwartungen
Note 5 = Schlecht, der Spieler blieb deutlich unter den Erwartungen
Torhüter
Mike Ouzas - Note 2
Eigentlich kann man dem Einser-Goalie mit der ligaweit meisten Eiszeit (er kam in 61 der 66 Spiele zum Einsatz) heuer keine Vorwürfe machen. Zwar musste der 32-Jährige insgesamt 167 Mal hinter sich greifen, die Fangquote von 91,3 Prozent bei fast 2000 Schüssen auf sein Tor ist aber ein Top-Wert. Ouzy leistete sich heuer keine Schwächephasen und spielte im Play-off seine besten Partien. Alleine in der Serie gegen Salzburg war er der stärkste Linzer auf dem Eis. Gegentor-Schnitt: 2,78.
Florian Janny - Note 4
Nach einer starken Vorbereitung erhielt Goalie Janny zu Beginn der Saison noch regelmäßig Eiszeit - spätestens nachdem er in Zagreb beim Stand von 0:2 aus dem Tor genommen wurde, schwand das Vertrauen in ihn aber merkbar. Nach hohen Niederlagen in Fehervar (4:8) und Salzburg (5:9) schenkten die Verantwortlichen lieber Paul Mocher das Vertrauen als Nummer zwei hinter Ouzas. Eine bittere Saison für den 23-Jährigen, der in der kommenden Saison Punkte kosten wird. In insgesamt nur acht der 66 Partien kam Janny zum Einsatz, 161 Saves stehen 25 Gegentreffer gegenüber. Fangquote: 84,5 Prozent, 4,42 Gegentreffer pro Spiel.
Paul Mocher - Note 0
Der junge Goalie erhielt nur eine Chance - im Auswärtsspiel in Villach. Das ging mit 1:4 verloren. 25 Schüsse hatte der Kärntner zu halten, dreimal musste die Scheibe passieren lassen (der vierte Gegentreffer in Villach war ein Empty-Net-Treffer). Ergibt eine Fangquote von 89,3 Prozent.
Verteidiger
Mario Altmann - Note 2
Der Verteidiger spielte seine beste Saison im Dress der Linzer und wurde zurecht im Play-off gegen die jeweils stärkste Sturmreihe des Gegners auf das Eis geschickt. Hat teilweise Probleme bei schnellen Spielzügen des Gegners. Offensiv hält er - übrigens wie Partner Robert Lukas - bei zwei Toren und 16 Vorlagen.
Robert Lukas - Note 2
"Bobby" absolvierte heuer sein 1000. Spiel in der EBEL - und das, obwohl zu Saisonbeginn gar nicht festgestanden war, wie fit er eigentlich nach seiner Gehirnerschütterung in der Vorsaison zurückkehren würde. Der mittlerweile 39-Jährige war wie Altmann einer der Verlässlichsten im Linzer Defensivverbund.
Sebastien Piche - Note 3
Spiel 6 gegen Salzburg war sinnbildlich für die Saison 2017/18 bei Piche. Erst leitete er mit einem Fehlpass den ersten Treffer der Salzburger ein, spät im Spiel traf er dann zum zwischenzeitlichen 2:3. Er startete verhalten und eher unauffällig in die Saison, leistete sich den einen oder anderen Fehler, wurde zwischenzeitlich sogar auf der Bank sitzen gelassen, kam aber in den Play-offs zurück zu einer guten Form und steuerte einen großen Teil dazu bei, dass die Black Wings bis in Spiel 6 gegen Salzburg kamen.
Jonathan D'Aversa - Note 2
Der 32-Jährige war wohl der beste Verteidiger der Import-Spieler. Defensiv nur selten fehlerhaft, steuerte der Kanadier 13 Treffer und 34 Assists zur starken Linzer Offensive bei. Darunter auch wichtige Torbeteiligungen wie beispielsweise das 4:3 in Zagreb in der Verlängerung. Während der Play-offs war der Routinier nicht im Vollbesitz seiner Kräfte (Probleme mit der Lunge).
Marc-Andre Dorion - Note 4
Ganz im Gegensatz zu Mario Altmann spielte Dorion seine bisher schwächste Saison im Dress der Black Wings. Zwar ist er mit 41 Vorlagen zweitbester Vorbereiter bei den Linzern und zweitbester Verteidiger in der Offensive, allerdings gingen zu viele Gegentreffer auf seine Kappe, weil er sich immer wieder teils kapitale Schnitzer im Aufbauspiel leistete.
Shane O'Brien - Note 3
Er kam und machte das, was von ihm erwartet werden durfte. O'Brien wirkte als Aufräumer im eigenen Torraum und überzeugte mit gutem Stellungsspiel. Allerdings fehlte ihm das Tempo, um bei schnellen Gegenstößen mitzukommen. Sein eröffnender Pass fand fast immer das Blatt des Mitspielers, und in den Play-offs begann der Kanadier sogar, Tore zu erzielen.
Erik Kirchschläger - Note 3
Dem talentierten Verteidiger wurde vor allem bei voller Stärke des Kaders nie die Eiszeit zugestanden, die er als Jugendspieler braucht, um sich weiter entwickeln zu können. Stärken im Eins-gegen-Eins, kleinere Schwächen (in der Rückwärtsbewegung) bei schnellen Antritten des Gegners. Dennoch: Das Potenzial von ihm und Gerd Kragl muss Ward in der kommenden Saison ausschöpfen.
Gerd Kragl - Note 3
Für den zwischenzeitlich nach Villach verliehenen Verteidiger gilt fast dasselbe wie für Kirchschläger. Er bekam nicht die Eiszeit, die er gebraucht hätte, um einen Schritt nach vorne zu machen. Kragl spielt etwas körperbetonter und gilt mit seinen 20 Jahren als großes Talent.
Bernhard Fechtig - Note 4
Auch Bernhard Fechtig wurde heuer verliehen - zu den 99ers nach Graz. Der gebürtige Vorarlberger schaffte es nicht, sich in die vorderen Verteidigerpaare zu spielen.
Angriff
Brian Lebler - Note 1
Brian Lebler kam, sah und traf. Der Stürmer erzielte 46 Tore und durchbrach damit nicht nur den Saison-Torrekord von Andrew Kozek (45 Goals), sondern hat auch den Vereinsrekord inne. Oft wirkte er glücklos, weil er teilweise wie im Fußball vom Gegner gedoppelt wurde. Trotzdem brauchte er nur etwas mehr als fünf Schüsse pro Treffer. Ein beeindruckender Wert.
Corey Locke - Note 2
In seiner Debüt-Saison für die Black Wings lieferte der Kanadier 56 Vorlagen und erzielte selbst 24 Treffer. Macht insgesamt 80 Punkte - ein starker Wert. Lediglich die sehr verhalten gespielte Serie gegen Zagreb verhinderte den Einser in dieser Saison.
Fabio Hofer - Note 1
Fabio Hofer kam wie Lebler, Locke, Kirchschläger und Broda in allen 66 Spielen zum Einsatz, erzielte 27 Treffer und leistete 41 Assists. Vor allem seit der Pick-Round lief es für den Stürmer in der ersten Reihe wie am Schnürchen. Seine Leistungen wecken Begehrlichkeiten in der Schweiz. Er steht offenbar vor dem Abgang in die NLA (Ambri Piotta).
Joel Broda - Note 3
Der Kanadier gab die zweitmeisten Schüsse der Black Wings ab, erzielte aber "nur" 24 Tore. Broda gilt als eiskalter Sniper, der heuer aber oft Ladehemmung hatte. Trotzdem muss man mit dem 28-Jährigen grundsätlich zufrieden sein. Vor allem in den ersten Spielen der Viertelfinalserie gegen Zagreb war er das Zugpferd der Linzer Offensive.
Rick Schofield - Note 2
Der Center hatte ab der Pick-Round mit einer Oberkörperverletzung zu kämpfen und musste sogar mit Korsett spielen. Berücksichtigt man das, spielte der 30-Jährige ein starkes Playoff und liegt mit 53 Scorerpunkten auf Rang sechs der internen Schützenliste. Vor allem im Umschaltspiel von Offensive auf Defensive und wieder retour ist Schofield der stärkste Center der Linzer.
Dan DaSilva - Note 3
Der Kanadier agierte im Grunddurchgang oft zu nachlässig, erzielte aber dennoch stets seine Treffer. Im Play-off war DaSilva Topscorer mit acht Treffern und acht Vorlagen. Diese zwölf Spiele retteten ihm den Dreier in der OÖN-Benotung.
Patrick Spannring - Note 3
Die dritte Linie brauchte lange, um in die Saison zu finden und wurde immer wieder durch Verletzungen auseinander gerissen. In den Play-offs spielten Spannring, der gegen Salzburg zwei Treffer erzielte, Philipp Lukas und Andreas Kristler eine bedeutende Rolle.
Philipp Lukas - Note 3
Der Kapitän hatte am Anfang keinen leichten Stand, fand spät zu seinem eigenen Spiel und schwächte die Linzer durch teils unnötige Strafen. Je länger die Saison dauerte, umso wertvoller wurde der 38-Jährige. In der entscheidenden Phase der Meisterschaft ein echter Leistungsträger.
Andreas Kristler - Note 2
Nach seinem Debüt im November musste Ward erst die richtigen Mitspieler für Kristler finden. Mit Spannring und Lukas lief er in den Play-offs zur Hochform auf und überzeugte durch körperliche Präsenz, Schnelligkeit, Spielwitz und den Willen zum Abschluss. Vor allem in der Serie gegen seinen Ex-Klub Salzburg war Kristler einer der Schlüsselspieler.
Kevin Moderer - Note 3
Ähnlich wie bei Patrick Spannring musste auch Moderer nach zahlreichen Linien-Wechseln erst in die Saison finden. Auch er brachte im Play-off eine solide Leistung und wäre mit einem kampfkräftigeren Center als Mark Naclerio wohl auch in der Serie gegen Salzburg öfter zum Zug gekommen.
Mark Naclerio - Note 5
Ein Fehlgriff der Black Wings. Troy Wards Favorit auf die frei gewordene Stelle des verletzten Jake Dowells wäre übrigens der Ex-Linzer Danny Irmen gewesen, der seine Karriere bereits beendet hatte. Diese Variante erschien dem EHC zu riskant.
Zintis Nauris Zusevics - Note 0
Die Leihgabe aus Graz blieb als Ergänzungsspieler in der vierten Sturmreihe nach ambitioniertem Start eher unauffällig.
Laurens Ober - Note 3
Der mittlerweile 23-Jährige spielte eine brauchbare Saison, erzielte seinen ersten Treffer in der EBEL und kam auch in den Play-offs zum Einsatz.
Stefan Gaffal - Note 4
Der einst als größtes Linzer Talent gepriesene Stürmer machte im Vergleich zur Vorsaison, in der er anfangs in der dritten Linie fleißig gescort hatte, einen klaren Rückschritt. Der 21-Jährige wird wohl im Kader der Black Wings bleiben und muss in der kommenden Saison wieder zurück in die Spur finden, um seine Entwicklung voranzutreiben.
Jake Dowell - Note 3
Der Center wurde für eine schlagkräftige dritte Sturmreihe geholt, wurde aber nur in den Powerplay-Formationen richtig torgefährlich. Der 33-Jährige ist ein Leader-Typ, den Linz nach dem Karriereende von Philipp Lukas in der Kabine brauchen könnte. Hatte viel Pech bei seiner Schulterverletzung, die für ihn das Saisonende bedeutete.
David Franz - Note 3
Das Linzer Eigengewächs musste nach 38 Runden abgemeldet werden, weil ein zusätzlicher Import-Spieler geholt wurde. Den Posten von Naclerio hätte Franz aber allemal spielen können. Naclerio hält nach 28 Spielen bei einem Assist und -10 in der Plus-Minus-Statistik. David Franz hatte ein Tor, zwei Vorlagen und -2 in der Plus-Minus-Wertung.
Stefan Freunschlag - Note 3
Der Sohn des Präsidenten Peter Freunschlag war dreimal sehr knapp dran an seinem ersten EBEL-Tor, spielte durchaus verheißungsvolle Wechsel, wurde aber mit Fortdauer der Saison auf die Tribüne gesetzt. Seine Zeit kann aber noch kommen, er muss im Sommer hart an sich arbeiten.
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teilweise sehr schmeichelhafte Beurteilungen.
Unglaublich, du musst ja die unglaubliche Fachkompetenz in Person sein
und doch hast du keine Ahnung.
Ah geh.. erzähl mal wen du warum anders bewertet hättest.