"Das ist wieder einmal typisch für uns"
LINZ. Black Wings trotz 3:1-Sieg selbstkritisch – Heute (19.15 Uhr) steigt Spiel drei in Salzburg.
Heute, 19.15 Uhr (OÖN-Liveticker auf nachrichten.at), Schauplatz Salzburger Eisarena, der dritte Akt in diesem packenden Eishockey-Semifinal-Derby: Die Black Wings sind heiß auf die erstmalige Führung in der Best-of-7-Serie, die nach dem beeindruckenden 3:1-Heimsieg der Linzer am Dienstag ausgeglichen ist.
Wer glaubt, dass in der Kabine des EHC die große Euphorie ausgebrochen ist, befindet sich auf dem Holzweg. Selbst in der Stunde des Erfolges waren kritische Töne in der Überzahl. Nicht zuletzt wegen der 14 Strafminuten – allein zehn davon im dritten Drittel.
"Das ist wieder einmal typisch für uns, offenbar lernen wir nicht", ärgerte sich Linz-Coach Troy Ward. Wohl wissend, dass das Match nach zwischenzeitlicher 3:0-Führung noch kippen hätte können.
Komplimente von den "Bullen"
War aber nicht so. Weil die Black Wings leidenschaftlich verteidigten, enorm viele Versuche der "Roten Bullen" blockten und Goalie Mike Ouzas, der 31 Schüsse entschärfte, einen grandiosen Abend erwischte. "Er hatte eine großartige Kontrolle", urteilte Ward, der mit den ersten beiden Abschnitten zufrieden war: "Da haben wir gemacht, was wir tun wollten."
Sehr zum Leidwesen der Mozartstädter, die den Black Wings Rosen streuten. "Linz hat ein gutes Spiel gezeigt", sagte Stürmer Thomas Raffl. "In den Play-offs reicht es nicht, erst nach und nach in eine Partie reinzukommen – schon gar nicht gegen eine so starke Mannschaft wie Linz", befand Verteidiger Bobby Raymond.
Der EHC hat sich aber gar nicht so brillant gesehen. "Es gibt immer Dinge zu verbessern", betonte Brian Lebler, der mit 46 Toren Saison-Rekordschütze der Wings ist. Den von ihm überflügelten Andrew Kozek (45 Treffer 2015/16) wird man übrigens auch in der kommenden Saison nicht wieder im Linz-Trikot sehen. Der Kanadier hat seinen Vertrag beim KAC verlängert.
Lebler beschäftigt das im Moment nicht, er will heute mit dem Rückenwind der Schlachtenbummler das Break schaffen. Ähnlich wie beim 2:3 am Sonntag werden Hundertschaften die Reise nach Salzburg antreten. "Es ist riesig, so eine Armee hinter sich zu haben. Etwas Besseres kann man sich nicht wünschen." So sieht’s auch Ouzas, um den sich kurz vor Mitternacht etliche jugendliche Autogrammjäger in der Keine-Sorgen-EisArena scharten.
Der 32-Jährige erfüllte jeden Wunsch geduldig: "Es gibt keine Halle auf diesem Planeten, wo die Stimmung so großartig ist. Wir wollen für diese Fans gewinnen und für das Logo, das wir auf der Brust tragen. Wir lieben es." Diesen herzerwärmenden Worten von Ouzas sollen neuerlich Großtaten folgen. "Mein Job ist es, Paraden zu zeigen und bereit zu sein – unabhängig davon, ob das Match 60 Minuten oder fünf Stunden dauert." Nachsatz: "Selbst wenn dir eine Gabel im Weg stehen würde, musst du daran vorbeikommen." Der Torhüter erwartet Salzburg heute stärker, "also müssen wir ebenfalls besser werden".
Und was sagt OÖN-Blogger Kevin Moderer? "Wir hatten mehr Biss, waren giftig. Das werden wir wieder brauchen."
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