Bereicherung für die Eishockey-Liga
Dank Zagreb wird der Zuschauerschnitt in Österreichs Eishockey-Liga stark angehoben.
"Wir haben eine Weltklassemannschaft – und großartige Fans. Sie sind sehr fair, nur dann nicht, wenn wir von den Schiedsrichtern benachteiligt werden." Wenn Michael Markota, Kärntner Geschäftsmann, ehemaliger Jugendtorhüter beim KAC, Vorstandsmitglied und Sponsor bei Medvescak Zagreb, über den 19-maligen kroatischen Eishockeymeister spricht, dann schwingt viel Herzblut mit. Natürlich auch so manche Übertreibung, aber das wollen wir ihm nicht übel nehmen.
Gestern stand das sechste Play-off-Viertelfinale gegen die Black Wings auf dem Programm, die Atmosphäre im neuerlich gut gefüllten Dom Sportova, der 6358 Zuschauer fassenden Heimstätte von Medvescak, untermauert, dass die "Bären" eine echte Bereicherung für die Erste Bank Liga sind. Als sie vor gut einem Jahr um das zwölfte Ticket ansuchten, stand die Konkurrenz geschlossen hinter der Wiederaufnahme.
"Ich finde es gut"
Über die "Drachen" von Olimpija Ljubljana, deren Startplatz Zagreb geerbt hat, spricht im Moment niemand. Es macht eben einen gravierenden Unterschied, ob Gastspiele vor 500 Augenzeugen – wie zuletzt in Slowenien – oder vor 5000 in Szene gehen.
Die Zuschauerzahlen in der Liga sind wieder deutlich angestiegen, das ist natürlich auch ein Verdienst der Black Wings, die mit Zagreb an der Spitze des Publikums-Rankings stehen. "Ich finde es gut, dass Zagreb wieder dabei ist", sagt Black-Wings-Manager Christian Perthaler. Die Meisterschaft ist durch die Kroaten noch spannender und ausgeglichener geworden. Ljubljana war finanziell stark limitiert und sportlich nicht wirklich konkurrenzfähig.
Zagreb ist eine andere Nummer und in der Welt schon viel herumgekommen. Nach dem Viertelfinal-Aus in der EBEL 2012/13 (gegen den KAC) hatten die Kroaten den Sprung in die zweitbeste Liga der Welt, die Kontinental Hockey League (KHL), gewagt. Damit waren nicht nur hohe Kosten, sondern auch weite Reisen verbunden. Zum Beispiel bis zum östlichsten russischen Ausläufer Wladiwostok – 8300 Kilometer und acht Zeitzonen entfernt.
Vier Saisonen lang versuchten sich die "Bären" auf diesem Niveau, gleich zum Auftakt (2013/14) schafften sie den Einzug ins Play-off-Achtelfinale. Anschließend ging es allerdings sportlich bergab, die wirtschaftliche Last dieses Abenteuers (pro Saison rund 1,7 Millionen US-Dollar an Reisekosten) war über kurz oder lang nicht mehr zu stemmen.
Zagreb steht nicht nur für gutes Hockey, sondern auch für innovative Ideen und besondere Kulissen. Man erinnere nur an die Auftritte im antiken Amphitheater von Pula (2012).
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