Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Hirscher: "Für mich ist das Zweifeln wichtig, um nicht komplett abzuheben"

Von Martin Derler, 21. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Hirscher
Marcel Hirscher Bild: APA

SALZBURG. Ski alpin: Der Gesamt-Weltcupsieger wird in den Pausen zwischen den Saisonen von Zweifeln angetrieben – diese lassen ihn noch stärker und schneller werden.

Am Wochenende startet wieder der alpine Ski-Weltcup. Traditionell auf dem Gletscher in Sölden. Gesamt-Weltcupsieger Marcel Hirscher zählt auch heuer wieder zu den Favoriten. Und das, obwohl er heuer eine unkonventionelle Vorbereitung abseits des Schnees absolviert hat. Gestern Abend war er beim Sport und Talk aus dem Hangar 7 in Salzburg zu Gast. Davor stellte er sich den Fragen ausgesuchter Medien.

Vor dem Trainingsauftakt haben Sie vier Monate Schneepause gemacht? Wie ist es dann einem Ski-Profi beim Wiedereinsteigen gegangen?

Marcel Hirscher: Das war leicht. Das ist ja wie beim Radl fahren. Nur auf einem anderen Niveau. Man wird sich auch beim Radfahren nicht gleich mit 60 Km/h in die nächste Kehre werfen, aber man weiß zumindest wo die Gangschaltung ist und dass man Kurbeln muss, damit man nicht umfällt. Das, was ich mir vorgenommen habe, habe ich alles umsetzen können. Das soll heißen, dass wir uns die schlechten Bedingungen, das Gatschfahren, das natürlich auch mit den Frühjahrsbedingungen zu tun hat, heuer erspart haben. Das war auch gar nicht so einfach. Ich habe sehr oft gezweifelt, ob das seinen Sinn erfüllt und ob ich das aushalte. Weil mich oft das schlechte Gewissen geplagt hat.

Wieso schlechtes Gewissen?

Naja, weil es immer so vorgelebt worden ist. Es hat immer geheißen, viel skifahren, viel skifahren, viel skifahren. Wenn man aber schlussendlich auf einem Level ist, dann sind es genau jene Momente, in denen du größer wirst.

Der Zweifel scheint Sie immer ein wenig zu begleiten. Ist das notwendig?

Manche mögen sagen, dass er in meiner Situation unbegründet ist. Für mich ist das Zweifeln aber wichtig, um nicht komplett abzuheben. Auf der anderen Seite ist es auch ein Motor. Der erste Tag, an dem ich sage, alles ist easy, alles passt, alles ist super lässig und leiwand, das wird der erste Tag sein, an dem ich schlechter werde. Das war immer mein Motto und meine Einstellung und das ziehe ich weiter so durch.

Besteht die Gefahr bei Ihnen, dass Sie die Bodenhaftung verlieren könnten?

Auf Grund meiner Erfolge könnte ich jetzt sagen, dass ich in den letzten drei Jahren der beste Skifahrer der Welt war. Was soll ich mich stressen? Das meine ich mit abheben. Wenn man so anfangen würde zu denken, dann ist es schnell vorbei, dass man an dieser Position ist.

Sie sprechen von Zweifel und von Hinterfragen. Was genau hinterfragen Sie da?

Ich genieße es sehr an dieser Position zu sein und mit dem Druck umzugehen. Das ist jeden Tag eine Herausforderung. Man merkt, was man selbst für Erwartungen hat, welche Erwartungen die Leute in Österreich haben. Dort beginnen die Zweifel, weil ich nichts dem Zufall überlassen möchte.

Sie sprechen von Erwartungen anderer. Sehen Sie sich noch als Skifahrer. Oder als Rockstar?

Mit 18 Jahren habe ich nicht annähernd daran gedacht, was mit dem Erfolg mitkommt. Das war nicht annähernd abschätzbar. Ich bin nicht mehr nur Sportler, sondern auch eine Person öffentlichen Interesses. Ich bin in die Rolle hineingewachsen und bin es jetzt gewohnt. Am Anfang war ich da sicher am Limit.

Lindsey Vonn hat unlängst von Depressionen gesprochen. Gibt es das bei Ihnen, dass Sie alles hinter sich lassen möchten?

Natürlich gibt es die auch. Aber es hat alles seine positiven Seiten und auch negative. Wenn es mich nicht mehr interessieren würde, dann würde ich nach Australien gehen und dort leben. Aber es überwiegt sicher das Positive.

mehr aus Ski Alpin

Ex-Ski-Star Felix Neureuther spricht über den Tod seiner Mama

Männer-Abfahrt in Saalbach abgesagt - Kugel an Odermatt

Warum Vincent Kriechmayr im Kugel-Rennen chancenlos war

"Nicht mein Anspruch": Vincent Kriechmayr über die Gründe für seine enttäuschende Saison

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen