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Dem puren Skifahren auf der Spur

Von Christoph Zöpfl, 29. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Zwölf Skifahrerinnen, denen nichts zu steil wird
Sandra Lahnsteiner Bild: Polzer

LINZ. Die Freeride-Begeisterung von Sandra Lahnsteiner aus Ebensee ist filmreif.

Sandra Lahnsteiner zählt zu den besten Skifahrerinnen des Landes – und trotzdem ist die 34-Jährige aus Ebensee hierzulande noch ein Insidertipp. Ihr Bekanntheitsgrad sollte sich in den nächsten Tagen vergrößern – Lahnsteiner tourt ab heute mit ihrem neuen Freeski-Film "Pure" durch einige oberösterreichische Kinos (Termine siehe Info-Box).

 

In der Freeski-Szene sind Sie eine große Nummer, in Ihrer Heimat eine unbekannte Größe – stört es Sie, dass Sie als Ski-Prophetin im eigenen Land offenbar wenig zählen?

Sandra Lahnsteiner: Nicht wirklich. Österreich ist, was das Skifahren betrifft, auf den Rennlauf fixiert. Mit dem, was ich mache, bewege ich mich in einer Nische. Aber ich habe nicht vergessen, wo ich herkomme und bin auch sehr gerne daheim in Ebensee.

Wenn Sie ein Formular ausfüllen, was würde Sie unter der Rubrik "Beruf" hinschreiben?

Das ist eine gute Frage – vor vier Jahren stand bei mir sicher der Job als Mentaltrainerin noch im Vordergrund. Daneben bin ich selbst Sportlerin und jetzt geht es immer mehr in Richtung Filme machen.

Als Mentaltrainerin haben Sie zehn Jahre lang Anna Fenninger begleitet. Sind Sie froh, dass aus Ihrer Karriere als "Stangl-Fahrerin" nichts geworden ist (Anm.: Lahnsteiner gab nach einer Verletzung das alpine Rennfahren auf) oder beneiden Sie die Ski-Stars, die in Österreich ja unglaublich populär sind?

Zunächst finde ich es beeindruckend, welche Leistungen die Anna oder auch Marcel Hirscher bringen. Auf welchem Level die in den verschiedenen Disziplinen Ski fahren, ist einfach bewundernswert. Aber beneiden tue ich niemanden – und tauschen würde ich auch nicht. Ich mache das, was zu mir passt, möchte den Rennlauf nicht schmälern aber das natürlichste Skifahren findet im Tiefschnee im freien Gelände statt.

Die Bilder in Ihrem neuen Film sind nicht nur spektakulär, sondern auch sehr ästhetisch. Werden da nicht die Gefahren des Freeridens weichgezeichnet?

Mir ist es wichtig, dass auch die Risiken dieses Sports dargestellt werden. Der Film zeigt eine sehr ernste Situation, als es einen gefährlichen Lawinenabgang gab. Wenn du auf dem Berg bist und es mit den Kräften der Natur zu tun bekommst, dann bist du als Mensch ganz klein.

Heutzutage sind Hinz & Kunz mit einer Helmkamera auf der Piste unterwegs – wie kann man mit einem Skifilm noch Leute ins Kino locken?

Das ist die große Herausforderung. Ein netter Skifilm reißt keinen mehr vom Hocker, da hast du keine Chance. Du musst eine gute Geschichte erzählen und Bilder entstehen lassen, die mehr als das normale Skifahren zeigen.

Zwölf Skifahrerinnen, denen nichts zu steil wird

In „Pure“, dem zweiten Film ihrer „Shades of Winter“-Serie, stellt die gebürtige Ebenseerin Sandra Lahnsteiner ausschließlich Frauen, denen beim Skifahren keine Herausforderung zu steil ist, in den Mittelpunkt. Gefilmt wurde in Österreich, der Schweiz, Italien, den USA und Kanada, zwölf der besten Freeskierinnen spielen die Hauptrollen. Mit Mathias Bergman und Mario Feil waren zwei Männer neben Lahnsteiner zumindest hinter Kamera am Film beteiligt.

„Die größte Herausforderung für mich war, immer wieder von der Rolle der Skifahrerin in die der Filmemacherin zu wechseln“, sagt die 34-Jährige, die morgen in Regau und am Freitag in Hartkirchen bei den Vorführungen ihres Films dabei sein wird.

Die Oberösterreich-Termine:
Mittwoch: Bad Ischl, Lehar Theater
Donnerstag: Regau, Starmovie; mit Sandra Lahnsteiner (19.30), Steyr, Starmovie, Linz, City Kino, Wels, Starmovie; Freitag: Hartkirchen, Musikschule, mit Sandra Lahnsteiner und großer Tombola, 19.30.

 

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