Besser geht’s nicht: Triumph für Hirscher und Fenninger
MERIBEL. Ski-Finale: Die Salzburger Ski-Stars holten wieder die großen Kristall-Kugeln und gewannen die letzten Saison-Rennen.
"Land der Berge, Land am Strome ..." – die österreichische Bundeshymne lief gestern bei den letzten Siegerehrungen der alpinen Weltcup-Saison in Meribel praktisch in einer Endlosschleife. Schuld daran waren Marcel Hirscher und Anna Fenninger, die an einem denkwürdigen Sonntag triumphierten. Beiden gelang es, den Weltcup-Gesamtsieg zu verteidigen – Hirscher holte sich dabei als erster Skifahrer der Geschichte zum vierten Mal in Folge die große Kristallkugel ab. Das Tüpferl auf dem "i": Sowohl Hirscher (Slalom) als auch Fenninger (Riesentorlauf) gewannen gestern ihre letzten Weltcup-Rennen in dieser Saison. Als Zugabe gab’s dafür auch noch die kleinen Kristallkugeln für Slalom- beziehungsweise Riesentorlauf-Weltcup. Besser geht’s nicht.
Die Dramaturgie des Saisonfinales hatte Krimi-Format. Vor allem das Herzschlagfinale bei den Damen war nichts für schwache Nerven. Mit 18 Zählern Vorsprung war Maze in das 32. und letzte Saisonrennen gegangen. Fenninger lag nach dem ersten Durchgang vor der Slowenin in Führung und brauchte einen Sieg, um Maze die große Kristallkugel noch wegzunehmen. Als nach Durchgang zwei die Bestzeit aufleuchtete, fiel Fenninger erleichtert in den Schnee. Kraft für eine große Jubelszene war keine mehr vorhanden. "Von der nervlichen Situation war das das Ärgste, was ich je gehabt habe", sagte die Salzburgerin später. Mit 25 hat sie jetzt alles gewonnen, was es im Skisport zu gewinnen gibt. Den Gesamt-Weltcup schon zum zweiten Mal. Zum Schluss machte sie sich selbst ein Kompliment. "Wenn ich es nicht selbst wäre, ich müsste den Hut vor mir ziehen."
"Tut mir leid für den Felix"
Hirscher war gestern schon vor dem Slalom als Gesamt-Weltcup-Sieger festgestanden, nachdem Kjetil Jansrud auf ein Antreten verzichtet hatte. Der Salzburger konnte sich voll auf den Zweikampf gegen Felix Neureuther um den Slalom-Weltcup konzentrieren. Als der Deutsche im ersten Durchgang nach einem schweren Fehler weit zurückfiel, war eine Vorentscheidung gefallen. Im zweiten Lauf ritt Hirscher noch einmal eine volle Attacke und holte als Sieger die kleine Kugel ab. Was ihm fast peinlich war. "Es tut mir leid für den Felix. Er hätte es sich auch verdient, denn er ist ein super Slalomfahrer und ein Supertyp." Auch der 26-Jährige verzichtete auf den großen Jubel. Der Erfolg schien Hirscher nicht nur happy, sondern auch etwas nachdenklich zu machen. Was soll denn jetzt noch kommen?
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Zitate zum Weltcup-Finale
„Es war über Wochen der härteste Kampf, den ich je gehabt habe. Von der nervlichen Situation das Ärgste, was ich je gehabt habe.“
Anna Fenninger
„Wir freuen uns, die Athleten haben den Druck ausgehalten, die Trainer haben super mitgearbeitet. Wir sind alle rundum happy. Wir sind im Skisport die Nummer eins.“
Peter Schröcksnadel
„Es war eine ganz intensive, anstrengende Saison mit vielen emotionalen Höhepunkten.“
Hans Pum
„Ich muss mir erst klar werden, wie es weitergeht. Eine Steigerung ist nur schwer möglich.“
Marcel Hirscher
„Marcel hat noch einmal eindrucksvoll gezeigt, wie stark er ist.“
Felix Neureuther
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