Fußball und Frauen
Die Bedeutung des Frauenfußballs steigt.
Oder hätte sich vor 15 Jahren ernsthaft jemand über einen fragwürdigen Lucky-Loser-Modus im OÖ-Ladies-Cup aufgeregt, der einem Team (Askö Dionysen Traun) eher per Zufalls-Modus den Viertelfinal-Einzug ermöglicht? In vielen Vereinen hat der Frauenbereich längst (endlich) jene Anerkennung, die er auch verdient. Dem Bericht auf Seite 9 ging auch ein seitenfüllender Beschwerde-Brief des ATSV Stadl-Paura voraus – ein Verein, der bislang fast ausschließlich für seine Herrenabteilung bekannt war.
Viele Vereine erkennen das Potenzial des Frauenfußballs. Da und dort werden Damen-Teams neu gegründet. Die Vereine machen das, weil sie mehr Menschen an sich binden wollen – zum Mitspielen, Mithelfen, Mitleiden und Anfeuern. Ein verunglückter Cup-Modus mit anschließender Diskussion um den sportlichen Wert schadet der Sache, weil sich jene bestätigt fühlen, die Fußball noch immer als reine Männer-Domäne sehen wollen. Wobei die Schuld nicht nur beim Verband zu suchen ist – auch die Vereine waren dabei, als der Modus beschlossen wurde.
Wenn man so will, ist Frauenfußball die letzte große Marktlücke in diesem Sport. Um sie zu schließen, braucht es Professionalität – vom Verband und den Vereinen. Und auch einen Cup-Modus, der auf Kuriositäten verzichtet.