Breitensport
Die 650 Fans in Ebensee sahen am Osterwochenende das höchstwahrscheinlich letzte Derby zwischen den beiden Marktrivalen für eine sehr lange Zeit. Spitzenreiter SV Ebensee ist Schlusslicht Askö sportlich davongelaufen (siehe auch Seite 6). Und wie vielerorts in Oberösterreich, schwebte auch über diesem Duell der Gedanke an eine Fusion der Marktrivalen zu einem gemeinsamen Verein.
Finanzieller Druck und ein Mangel an Nachwuchsspielern lasten auf einigen Unterhaus-Vereinen. Klar, dass es mancherorts die Vision von den "gebündelten Kräften" gibt – gemeinsam will man vor allem in der Kampfmannschaft mehr Erfolg. Tatsächlich führen Fusionen oft nur zur Auslöschung des kleineren Vereins.
In der Kampfmannschaft und in der Reserve finden viele Hobbykicker dann keinen Platz mehr – weil sich die Anzahl der Teams ganz plötzlich halbiert.
Auch im Nachwuchsbereich hat eine Zusammenlegung seine Tücken. Was passiert, wenn zehnjährige Kinder nur noch als Ersatzspieler an der Seitenoutlinie stehen, weil nur noch die besten Kicker spielen dürfen? Mit dem Ausbildungsgedanken wäre das nicht zu vereinbaren.
Amateurfußball soll für alle da sein. Wenn in Ebensee oder andernorts auf einen Schlag 30 Spieler ihr Hobby wegen einer Fusion aufgeben, hätte der Breitensport sein Ziel ganz klar verfehlt.
d.geisshuettner@ nachrichten.at