Transferpoker um Lenz
WELS. Regionalligist FC Wels wird im Sommer mit Robert Lenz seinen besten Stürmer verlieren. Der 25-Jährige sucht eine neue Herausforderung und hat die Qual der Wahl – von der 2. deutschen Bundesliga bis zu Blau-Weiß Linz.
„Der Verein ist finanziell in einer Lage, wo die sportliche Zukunft eher auf die Oberösterreich-Liga ausgerichtet sein muss“ – Robert Lenz verriet im Gespräch mit den OÖN die Gründe für seinen praktisch feststehenden Abschied aus Wels. „Ich bin jetzt 25 Jahre alt und weiß ganz genau, welche Qualitäten ich habe. Ich will noch einmal voll angreifen“, sagt der Torjäger, dem bereits einige Angebote vorliegen. Die Liste der Interessenten ist lang: WAC/St. Andrä, Grödig, Austria Salzburg...
Sogar Bezirksligist ATSV Stadl-Paura nahm im Winter Kontakt mit Lenz auf. Für ihn hat eine Rückkehr in seine Heimat aber oberste Priorität. „In der zweiten oder dritten deutschen Bundesliga hat man ganz andere Möglichkeiten.“
Auch ein Verbleib in der Regionalliga Mitte ist denkbar – wobei der FC Wels im Moment die schlechtesten Karten hat. „Wir müssen zuerst unsere Budget-Sitzung Ende April abwarten. Lenz ist immer ein heißes Thema, wir werden aber sicher bei keinem Spieler mitpokern“, sagt Wels-Sportchef Ferry Mutschlechner.
Somit wäre der Weg frei für den FC Blau-Weiß Linz. Manager Gerald Perzy hat sich den Namen des zweimaligen Regionalliga-Torschützenkönigs bereits notiert. „Er ist einer von sechs Stürmern, die auf meiner Liste stehen. Wir werden uns für die kommende Saison wieder punktuell verstärken.“ Auch Lenz interessiert Linz. „Blau-Weiß ist mit Sicherheit ein Thema. Ich bin in der glücklichen Lage, mir den Verein aussuchen zu können.“
Pasching macht Ernst
Den Dress des FC Superfund Pasching wird Lenz in der kommenden Saison hingegen nicht tragen. Am Donnerstag wird der Klub bei einer Generalversammlung seine 74 Mitglieder noch einmal über die Zukunft informieren. Auch deshalb, weil vielen der Ernst der Lage offenbar nicht bewusst ist. „Im Sommer werden Herr Grad und ich aufhören. Wir haben das Gefühl, dass uns niemand glaubt“, sagt Sportchef und Vizepräsident Max Eisenköck.