Schweres Foul an Schiedsrichterin
WIEN. Dass eine knappe Niederlage und zwei Ausschlüsse gegen die eigene Mannschaft Unmut hervorrufen, ist verständlich.
Wiener-Sportklub-Trainer Kurt Jusits ließ sich nach der 0:1-Pleite seiner Mannschaft gegen Ritzing in der Regionalliga Ost aber zu einem groben Verbal-Foul hinreißen. So kommentierte er die Schiedsrichterleistung von Barbara Bollenberger auf der Online-Plattform "ligaportal.at" mit den Worten "sie hätte heute sicher besser in eine Küche gepasst, als hier zu pfeifen". Jusits bestreitet die Aussage nicht: "Es kann durchaus sein, dass dieser Satz nach dem Spiel in der Emotion gefallen ist." Die zweite fragwürdige Äußerung – ebenfalls vom Internetportal veröffentlicht – beinhaltet eine sexistische Beleidigung, die hier bewusst nicht wiedergegeben wird. Seine überbordenden Emotionen begründete der Sportklub-Übungsleiter folgendermaßen: "Ich fühle mich betrogen. Wir stecken im Abstiegskampf, Ritzing kämpft um den Titel und zu so einem Spiel wird eine unerfahrene Schiedsrichterin mit zwei jungen Assistenten geschickt. Die Unparteiischen haben einen rabenschwarzen Tag erwischt." So hätte es einen Elfer-Pfiff gegen den Sportklub gegeben, bei dem das Foul klar außerhalb des Strafraums passiert sei. Zudem ärgern sich die Wiener über eine Rote Karte, die ihrer Meinung nach völlig zu Unrecht gezückt wurde. Jusits und sein Co-Trainer wurden noch während dem Spiel auf die Tribüne verwiesen.
Vereinsintern wurden die Aussagen des Cheftrainers kritisch aufgenommen: "Wenn sie so gefallen sind, waren sie sehr unglücklich formuliert. Wir werden am Montag ein klärendes Gespräch mit unserem Trainer führen und uns bei der Unparteiischen entschuldigen", sagt WSK-Sportchef Ingo Mach. Eine Trainer-Entlassung schließt er aber aus.
Schiedsrichterin Bollenberger wollte die Aussagen von Jusits nicht kommentieren. Wortkargheit – das hätte an diesem Wochenende wohl auch Trainer Jusits nicht geschadet. (mawo)