In Rekordzeit zum Titel: Feiert Stadl-Paura als Erster?
STADL-PAURA. Der letzte Schnee auf Oberösterreichs Fußballplätzen schmolz erst vor wenigen Wochen dahin, doch schon morgen könnte es den ersten Sektregen geben. ATSV Stadl-Paura ist drauf und dran, als erster der rund 370 Unterhaus-Vereine den Meistertitel zu holen.
Vor der 19. Runde in der Landesliga West liegt der Verein 19 Zähler vor dem Zweitplatzierten aus Ranshofen – am Samstag kommt es zum direkten Duell. Damit die "Stadlinger" im Landesliga-Rekordtempo zum Titel stürmen können, bräuchte es heute etwas Unterstützung aus Bad Wimsbach – die Mannschaft müsste den drittplatzierten Utzenaichern zumindest ein Remis abringen.
Wer den Titel holt, steht schon längst fest. Die Stammelf von Stadl-Paura strotzt nur so von Spielern, die für diese Liga völlig überqualifiziert sind. Torsten Knabel, Andreas Michl oder Andreas Feichtinger waren lange Zeit in der Bundesliga unterwegs, der junge Mario Petter wird heuer nicht zum ersten Mal Landesliga-Torschützenkönig. Ganz oben steht im Verein aber die Familie Stöttinger, deren Mitglieder als große Sponsoren und Vereinsfunktionäre dienen. Hannes Stöttinger ist aktuell der Präsident, Vater Hans zieht im Hintergrund die Fäden. Ins Rampenlicht stellen sich beide eher ungern: "Wir leben von vielen kleinen Sponsoren", sagt Hannes Stöttinger, der die Firma HAST Industriemontagen führt. Ob er ein Fußballverrückter ist? "Einen kleinen Vogel braucht man schon, wenn man sich so sehr für einen Verein engagiert." Gegner blicken oft neidvoll auf die Stars des ATSV, deren Trainer Christian Mayrleb früher in der Bundesliga kickte. Ungeachtet dessen ist der nächste Transfercoup in Planung: Die Gespräche mit FC-Wels-Abwehrchef Davorin Kablar laufen.
Feier-Vorbereitungen müssen die "Stadlinger" übrigens keine treffen: Das Bierzelt dort steht ohnehin das ganze Jahr über, am Wochenende steigt zudem das Frühlingsfest.