"Decos" wichtigster Treffer
LINZ. OÖ-Ligist Donau Linz organisierte seinem afrikanischen Stürmer-Talent Anselme Ndengwe Siantu per Online-Aufruf die dringend benötigte Arbeitsstelle.
Er gilt als eine der größten Entdeckungen der abgelaufenen Frühjahrs-Runde. Der 22-jährige Kameruner Anselme Ndengwe Siantu kam vor einigen Monaten nach Linz, wo er nun bei seiner Tante wohnt und bei Askö Donau Linz Fußball spielt.
Bei diesem Klub fand der Angreifer seine "erste Familie in Österreich", wie er selbst sagte. Sportlich war der junge Mann bisher eine Bereicherung für Donau: Der Stürmer brachte es auf viele Einsätze, manchmal kam er als "Joker" ins Spiel, in manchen Partien stand er sogar in der Startaufstellung. Immerhin vier Tore erzielte Siantu in der Rückrunde, die Donau Linz als beste Mannschaft beendete. Während das Torkonto anwuchs, wurde es in seinem Kühlschrank allerdings immer leerer.
"Deco", wie in bei Donau alle nennen, hatte in seiner Heimat zwar ein Sportgymnasium abgeschlossen, allerdings keine Berufsausbildung, die in Österreich auch anerkannt wird. Sein Verein leistete zunächst finanzielle Unterstützung für den Burschen, der sich mit seinem sonnigen Gemüt viele Freunde machte. Doch es musste eine dauerhafte Lösung her. Deshalb startete Donau Linz einen Job-Aufruf auf der Social-Media-Plattform Facebook.
113 "echte" und einige "virtuelle" Freunde teilten das Posting, das am Ende mehr als 16.000 Menschen auf ihrem Bildschirm sahen. Und das Schönste daran: Der Aufruf war von Erfolg gekrönt, binnen weniger Stunden meldeten sich erste potenzielle Arbeitgeber. Einer davon war Peter Haidvogel, General Manager im Linzer Hotel "Park Inn".
Dort bekam Anselme Ndengwe Siantu eine Lehrstelle als Koch. Seitdem er in Österreich lebt, war dieser Treffer der wohl wichtigste für den Afrikaner. Eine Win-Win-Situation, denn das Linzer Hotel freut sich über einen engagierten Lehrling.