Bilder lügen nicht
LINZ. Echte "Film-Freaks" haben in der Regionalliga das Sagen: Akribisches Video-Studium gehört für Blau-Weiß-Linz-Trainer Willi Wahlmüller vor und nach jeder Partie dazu. "Ich will alles tun, damit meine Spieler gut über den Gegner informiert sind", sagt der 47-Jährige.
Im Heimspiel gegen SAK Klagenfurt wussten seine Kicker gut Bescheid, siegten mit 3:1. Blau-Weiß Linz schwört auf das österreichische Analyse-System von "jawoi.tv". Mit einer Fernsteuerung "markiert" Co-Trainer Stefan dabei schon während des Spiels die wichtigen Szenen auf dem Video, das sein Kameramann zeitgleich aufnimmt. Nach der Partie vom Freitag war für Willi Wahlmüller die Arbeit nicht zu Ende: Zu Hause schnitt er die wichtigsten Szenen zusammen, um sie seinen Spielern heute im Besprechungsraum vorzuführen. Dabei ist psychologisches Feingefühl gefragt: "Einem Spieler, der nicht gut drauf ist, dem will ich nicht nur seine Fehler zeigen." Dieses Mal dürfte das kein Problem sein: Das Kombinationsspiel der Blau-Weißen sah zuletzt ja stets ganz flott aus.
Kritischer wird es da schon in Vöcklamarkt. Trainer-Legende Franz Kutil ist dort der Herr der TV-Bilder. Zuletzt filmte er das 0:2 gegen Weiz – die vierte Saisonniederlage. Vöcklamarkt schwört auf das Schweizer Analyse-System "Dartfish". Die einzelnen Spielszenen werden in "Schubladen" eingeordnet – Standard-Situationen, Angriffe, Gegenangriffe. Heute analysierte Vöcklamarkt die jüngste Pleite: "Ich nehme immer drei Situationen, die gut für uns verliefen, und drei Negativ-Beispiele", sagt Vöcklamarkt-Trainer Thomas Heissl. Morgen befasst sich das Team dann bereits mit Pasching/LASK – dem Gegner am kommenden Freitag. In Pasching hat Andreas Hellmayr eine "Dauerkarte" für das Stadiondach – von dort filmt er die Spiele, zuletzt das 1:1 gegen Vorwärts. (geda)