Rieds Neuzugang Prada drohte mit Streik, um wechseln zu dürfen

Lange hat es gedauert – seit gestern ist es fix: Nach einem halben Jahr Wartezeit konnte Fußball-Bundesligist SV Josko Ried mit Außenverteidiger Alberto Prada (26) endlich seinen Wunschspieler verpflichten. Und das unter großer Mithilfe des Spielers, der seinem Ex-Klub, dem spanischen Drittligisten Cadiz, vor zwei Wochen einen Streik angedroht hatte: "Entweder ihr lasst mich ohne Ablöse nach Ried gehen, oder ich spiele nicht mehr."

So machte er seinem Ex-Verein klar, dass er unbedingt ins Innviertel wechseln will. Prada war bis vor drei Tagen noch in den Play-offs um den Aufstieg in die zweite Liga im Einsatz. Cadiz hatte ihn erst Anfang Mai für die letzten sechs Saisonspiele verpflichtet und dafür Ablöse bezahlt. Dem Spieler wurde versprochen, danach kostenlos gehen zu können. Zwei Runden vor Schluss wollte man sich daran plötzlich nicht mehr erinnern.

Prada war Gavilans Glück

Erst als Prada mit Streik drohte, hielt Cadiz doch Wort. Gestern wurde er von Ried-Manager Stefan Reiter im Trainingslager in Windischgarsten begrüßt. Reiter: "Unser Scout Gerhard Schweitzer ist bereits im Herbst 2014 extra wegen Prada nach Spanien geflogen. Ein Wechsel wäre im Winter unmöglich gewesen, weil damals eine sechsstellige Ablöse zu zahlen gewesen wäre." So musste man den Transfer verschieben – zum Glück fiel Schweitzer genau bei jenem Spiel, in dem auch Prada beobachtet wurde, erstmals Manuel Gavilan auf.

Also jener Spanier, den die Rieder vor einigen Wochen verpflichteten. "Ich freue mich auf Ried und die österreichische Liga", sagte Prada, bei dem sich zuletzt auch noch La Coruña gemeldet hatte. "Aber wenn ich einem Verein im Wort bin, dann halte ich das auch."

 

Abkühlung für Ried und LASK in den Trainingslagern

Abkühlung – das haben die Fußballer des LASK und der SV Josko Ried in ihren Trainingslagern in Bad Ischl und Windischgarsten bei Temperaturen an der 30-Grad-Grenze nötig. Deshalb stand der gestrige Tag im Zeichen der Erholung.

Die Linzer ließen es auf einer Rafting-Tour von Steeg nach Bad Ischl auf der 18 Grad kühlen Traun krachen. Und beim „Wilden Lauffen“, jener Stelle, an der die Traun besonders reißt, dürfte mancher Spieler mehr Angst gehabt haben als vor einem entscheidenden Elfmeter. Lächeln konnte nur Tourleiter Alois Zopf, der bereits Teams wie Everton und Chelsea pilotiert hatte: „Wir haben zweieinhalb Stunden benötigt – das ist länger als normal –, aber Fußballer sind eben nicht so fleißige Ruderer ...“

Zur Stärkung wurde am Abend auf dem Sportplatz des SV Zebau Bad Ischl gegrillt. Dort also, wo es am Tag davor beim 3:0 über Podbrezova so heiß zugegangen war, dass Referee Dieter Muckenhammer schon nach 88 Minuten abpfiff. „Sonst hätten sie noch zu raufen begonnen ...“ Ex-LASK-Spieler Radovan Vujanovic wurde gestern in Horn präsentiert.

Die Rieder haben in Windischgarsten genügend Plätze, um sich abzukühlen – darunter auch einen Natur-Schwimmteich im Teamquartier, dem Sporthotel Dilly. Gestern Nachmittag ging es für die Mannschaft und die Betreuer mit den Fahrrädern zum nahe gelegenen Gleinkersee. Dort zeigten die Innviertler Profis beim OÖNachrichten-Fototermin, dass sie einen perfekten „Köpfler“ beherrschen. Danach ging es im angrenzenden Klettergarten in luftige Höhen. In ihrem Quartier ließen auch die Innviertler den Abend beim Grillen ausklingen.