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"Natürlich ist mein Vater auch mein Vorbild"

Von Vor Harald Bartl, 24. April 2015, 00:04 Uhr
"Natürlich ist mein Vater auch mein Vorbild"
Als Leo Lainer mit Salzburg im Europacup aufspielte, war Sohn Stefan gerade einmal zwei Jahre alt. Bild: Hörmandinger

SEEKIRCHEN. Mit der SV Josko Ried trifft Stefan Lainer morgen (16 Uhr) auswärts auf Red Bull Salzburg Sein Vater, die Fußball-Legende Leo Lainer, arbeitet seit neun Jahren bei den Salzburgern als Nachwuchstrainer

Das morgige Spiel der SV Josko Ried in der Fußball-Bundesliga in Salzburg ist auch ein ganz besonderes Familienduell. Stefan Lainer (22) wurde bei den Bullen fußballerisch ausgebildet. Er ist längst auf dem besten Weg, in die großen Fußstapfen seines Vaters Leo (54) zu treten. Der hat nicht nur acht Meistertitel geholt, sondern war auch als einziger Österreicher (1985 mit Rapid und 1994 mit Salzburg) gleich in zwei der insgesamt nur vier Europacupfinalpartien mit österreichischer Beteiligung am Ball. Die OÖNachrichten trafen das Duo daheim in Seekirchen am Wallersee zum "Vater-Sohn-Gespräch".

 

OÖNachrichten: Stefan, Sie spielen für die SV Ried, Ihr Vater arbeitet in der U15 von Red Bull Salzburg als Nachwuchstrainer. Wer wird am Samstag nach dem Duell der beiden Klubs lachen können?

Stefan Lainer: Ich glaube, dass wir sehr gute Chancen haben, um in Salzburg zu bestehen. Wir sind gut drauf, haben einen klaren Matchplan. Wenn wir es schaffen, dass hinten lange die Null steht, dann werden wir auch die Räume bekommen, um im Konter zuzuschlagen. Leo Lainer: Ich halte mich da heraus. Ich hoffe, dass der Stefan ordentlich spielt und ohne Verletzung herauskommt. Ansonsten bin ich natürlich durch und durch ein Salzburger.

Ihr Vater hat als Sportler unglaubliche Erfolge gefeiert, von acht Meistertiteln bis zu zwei Europacup-Finalteilnahmen mit Rapid und Salzburg. Ist das für einen Sohn mit Ambitionen als Fußballer eine Bürde?

Stefan Lainer: Nein, überhaupt nicht, ich bin es ja nie anders gewohnt gewesen. Natürlich ist mein Vater auch mein Vorbild. Ich habe von Anfang an gesehen, wie viel möglich ist, wenn man zielstrebig und ehrgeizig an einem Ziel arbeitet. Ich habe nie Druck von daheim bekommen, außerdem hilft dir am Ende nur die Leistung und nicht der Name. Und wenn ich selbst auch einmal Kinder habe, dann möchte ich das auch so weitergeben.

Haben Sie bald erkannt, dass Ihr Sohn besonders talentiert ist?

Leo Lainer: Ja, das hat man mit vier oder fünf Jahren gesehen, dass er hervorragende Ansätze hat. Man sieht das an der Motorik, an den Bewegungen, an der Schnelligkeit. In der U10 war der Siegeswille schon voll da, auch gegen bessere Gegner. Er hat schon damals die anderen Mitspieler angetrieben, noch mehr zu geben, um zu gewinnen.

Wo sehen Sie die größten Parallelen und Unterschiede zwischen Vater und Sohn?

Stefan Lainer: Ich habe sicher von daheim die Bescheidenheit, aber auch den Ehrgeiz mitbekommen. Als Charakter entwickelt man sich dann natürlich in verschiedene Richtungen. Es ist heute einfach anders als früher... Leo Lainer: ... zum Glück. Ich habe sicher viel schmutzigere Fouls gemacht. Damals hat es eine TV-Kamera gegeben, heute sind es 20, die sofort alles einfangen. Da wirst du schnell für einen Monat gesperrt. Auch die Anforderungen sind heute ganz anders. Ich habe in der Jugend am Land zwei Mal in der Woche trainiert, Stefan im Nachwuchs von Red Bull sechs Mal. Da sind Welten zwischen einst und jetzt.

Ihre Rückkehr zu Red Bull nach Saisonende scheint immer näher- zurücken. Wie stehen Sie zu einem Wechsel von Ried nach Salzburg?

Stefan Lainer: Damit beschäftige ich mich jetzt einmal überhaupt nicht, dafür habe ich einen Berater. Außerdem fühle ich mich in Ried extrem wohl und habe einen gültigen Vertrag. Aber ich kann es nicht verleugnen, dass ich gerne irgendwann nach Salzburg zurückkehren würde. Ich bin hier groß geworden, kenne alles und jeden. Und für die eigene Entwicklung wäre es sicher ein großer Schritt nach vorne, wenn man in einer Mannschaft wie Salzburg wirklich regelmäßig spielt. Leo Lainer: Ich hoffe, dass er sofort zurückkommt. Die Zeit wäre reif. Ich habe mich damals auch als junger Spieler dafür entschieden, vom damaligen Mittelständler Salzburg wegzugehen und zur damals stärksten Mannschaft Österreichs, Rapid Wien, zu wechseln. Das war der wichtigste Sprung meiner Karriere.

Oberösterreich als Sprungbrett

Man muss sich einfach wohlfühlen im Hause Lainer in Seekirchen am Wallersee vor den Toren Salzburgs. An der Einfahrt der Reihenhaussiedlung ist ein kleiner Fußballplatz angelegt. „Dort fanden nach den Trainings im Verein immer die ,echten‘ Fußballspiele statt. Da ging es um alles“, erinnert sich Stefan Lainer.
Mama Ulrike hat ihre beiden Männer voll im Griff und kennt sich bestens im Fußball aus. „Ins Stadion gehe ich nicht, da würde ich mich zu viel aufregen“, erzählt sie. Der größte Unterschied zwischen Vater und Sohn? Stefan ist viel organisierter. Ich bin richtig froh und dankbar, dass er sich im Vorjahr für Ried entschieden hat.“

Oberösterreich wird für beide Lainers ein wichtiges Karriere-Sprungbrett bleiben. „Der Wechsel nach Ried war für mich extrem wichtig. Ich habe Trainer Oliver Glasner schon aus seiner Zeit in Salzburg gekannt. Nach dem ersten Gespräch war für mich klar, dass Ried der perfekte Klub sein würde, um in der Bundesliga Fuß zu fassen.“ Vor allem die Krise zu Saisonbeginn wird er nie vergessen. „Es war beeindruckend, wie Manager Reiter damals zum Trainer gestanden ist. Das hat es für mich einfacher gemacht, weil nicht jede Partie ein Entscheidungsspiel war.“ Vater Leo fand in Oberösterreich in den Profifußball zurück: „Ich hatte nach meiner Spielerkarriere abgeschlossen gehabt und wieder auf der Post in Seekirchen gearbeitet. Da kam der Anruf von Heinz Hochhauser, ob ich sein Co-Trainer bei Pasching werden möchte. Zwei Wochen später war ich schon beim Europacupspiel gegen Schalke dabei.“ Von Pasching aus schaffte er dann den Sprung zu Red Bull Salzburg.

Die Lainers

Leo Lainer
Geboren: 10. September 1960 in Maishofen
Klubs als Spieler: SK Maishofen, SV Austria Salzburg (1978 bis 1982, 1990 bis 1997), Rapid Wien (1982 bis 1988), FC Tirol Innsbruck (1988 bis 1990). Er beendete seine aktive Karriere in Bad Ischl (2003).
Erfolge: 8x Meister, 5x Cupsieger, Finalist im Cup der Cupsieger 1985 (mit Rapid Wien, 1:3 gegen Everton), Finalist im UEFA-Cup 1994 (mit Austria Salzburg, 0:1 und 0:1 gegen Inter Mailand); 28 Länderspiele (1 Tor)
Nach der aktiven Karriere: Co-Trainer Pasching (2004/05), Scout und Nachwuchstrainer bei FC Red Bull Salzburg (seit 2006).

Stefan Lainer
Geboren: 27. August 1992 in Seekirchen am Wallersee
Bisherige Klubs: SV Seekirhcen (1998 bis 2006), FC Red Bull Salzburg (2006 bis 2011), SV Grödig (2011/12), FC Liefering (2012 bis 2014), SV Josko Ried (seit 2014)

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1  Kommentar
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oblio (24.761 Kommentare)
am 24.04.2015 11:49

Der Junior ist praktisch ein "Abbild"!
Optisch wie sportlich!

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