Jan-Marc Riegler: "Ich bin überzeugt, dass ich mein Comeback schaffe!"
BRAUNAU / RIED. Der ehemalige SV-Ried-Kicker laboriert an einer hartnäckigen Schambeinentzündung.
4. Dezember 2013: Die SV Ried führt vor heimischem Publikum gegen Rapid mit 1:0. In der 61. Minute verlässt Innenverteidiger Jan-Marc Riegler den Platz. Seither sind 273 Tage ohne einen Einsatz, ja sogar ohne ein Training mit der Mannschaft vergangen.
Eine hartnäckige Schambeinentzündung, die schon zahlreiche Profis zum Karriere-Ende zwang, hat den Braunauer außer Gefecht gesetzt. Sein Vertrag bei der SV Ried ist mit Ende Juni ausgelaufen. 128 Spiele absolvierte der 1,89 Meter große Verteidiger für den Innviertler Bundesligisten.
"Die Verletzung war wie ein schleichender Prozess. Schon vor Jahren hatte ich immer wieder Schmerzen bei den Adduktoren, aber wegen solcher Probleme pausiert man als Profi-Fußballer nicht", sagt Riegler. Die Schmerzen wurden schlimmer und schlimmer, bis es im Dezember 2013 einfach nicht mehr ging und seine bis heute anhaltende Leidenszeit begann. "Am Anfang habe ich mir schon öfters gedacht, wie ich denn das jetzt durchstehen soll, aber mittlerweile komme ich mit der Situation ganz gut zurecht", sagt Riegler.
Vier Wochen Reha in Aspach
Stress will sich der Verteidiger keinen machen. "Ich habe gelernt, mit der Situation umzugehen. Ich weiß, was ich brauche und was meinem Körper gut tut." Den gesamten Juli verbrachte der 26-Jährige im Revital Aspach, um sich einer umfassenden therapeutischen Behandlung zu unterziehen. "Diese vier Wochen haben mir sehr gut getan, ich wurde von Günther Beck und Stefan Schäfer hervorragend behandelt", betont Riegler.
Sein Schicksal teilt der Kicker mit seinem ehemaligen SV-Ried-Teamkollegen Mario Reiter, der seit knapp eineinhalb Jahren an einer Schambeinentzündung laboriert, seither kein Pflichtspiel mehr absolvierte und ebenso vereinslos ist. "Wir haben relativ viel Kontakt. Es kann sein, dass wir demnächst gemeinsam eine Therapie beim Team-Physiotherapeuten der Nationalmannschaft, Mike Steverding, beginnen", sagt Riegler.
Aktuell fährt Riegler dreimal in der Woche von Braunau nach Salzburg zur Physiotherapie. Intensives Stabilisations- und Krafttraining stehen auf dem Programm.
Tür bei der SV Ried steht offen
Obwohl sein Vertrag mit Ende der Saison 2013/2014 bei der SV Ried ausgelaufen ist, gibt es einen regen Austausch mit den Vereinsverantwortlichen. "Ich habe mit Manager Stefan Reiter und Oliver Glasner sehr konstruktive Gespräche geführt. So bald ich mich fit fühle, darf ich mit der Mannschaft mittrainieren. Ein neuer Vertrag wäre dann in Griffweite. Die SV Ried ist mein Herzensverein, und ich würde wahnsinnig gerne wieder hier spielen", sagt Riegler.
Stress mache er sich aber keinen. "Ich muss auf mich schauen, denn nur wenn ich vollkommen fit bin, macht es Sinn, wieder auf den Fußballplatz zu gehen." Angst vor einem vorzeitigen Karriereende hat er nicht. "Wenn es so ist, dann geht das Leben auch weiter. Ich habe ein stabiles Umfeld, meine Familie unterstützt mich, wo sie nur kann. Aber mit einem Karriereende beschäftige ich mich nicht, denn ich bin überzeugt davon, dass ich mein Comeback schaffe."
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