Abstiegskampf: Statistisch hat Ried eine 50:50-Chance
RIED. 24 "Rettungsversuche" – zwölf endeten positiv, zwölf negativ.
"Wir haben 16 Endspiele vor der Brust", sagt der Fußball-Cheftrainer der SV Josko Ried, Paul Gludovatz. Das Ringen um den Klassenerhalt in der Bundesliga droht bei einem Blick auf die Tabelle zu einem Krimi zu werden.
Altach 25 Punkte, Mattersburg 25, Grödig 23, Ried 22, Wolfsberg 19 – aller Voraussicht nach wird es einen aus diesem Quintett erwischen. Dass im "Keller" neben der Qualität auch die Nerven den Ausschlag geben können, steht wohl außer Zweifel.
"Bei uns haben nur wenige Spieler Erfahrung im Abstiegskampf – aber wir sind mittendrin", sagt Gludovatz. Zwölf aktuelle Kaderspieler sind mit diesem leidigen Kapitel konfrontiert worden – insgesamt 24 Mal.
Zwölf Mal endete das Abenteuer erfolgreich, zwölf Mal nicht (siehe Fact-Box). Geht es nach dieser Statistik, hat die SV Ried also eine 50:50-Chance. Als "unabsteigbar" gelten Kapitän Thomas Gebauer, Heimkehrer Thomas Fröschl und Petar Filipovic. Michele Polverino hat es hingegen schon zwei Mal erwischt (Vaduz, Aarau), detto die Spanier Manuel Gavilán (Piacenza, FC Zamora) und Alberto Prada (Valladolid B, Zamora).
Wird Posch im Sommer Chef?
Die "Wikinger", die am Samstag (18.30 Uhr) ohne den gesperrten Filipovic in Mattersburg ins "Frühjahr" starten, fühlen sich trotz der Abgänge von Oliver Kragl und Thomas Murg gerüstet. Gludovatz selbst spricht von der "größten Herausforderung" seiner Trainer-Karriere.
Was der 69-Jährige nach Saisonende machen wird, steht in den Sternen. Ried-Manager Stefan Reiter sagte, dass "man wahrscheinlich damit rechnen muss, dass ein neuer Trainer kommt".
Gludovatz, der am 10. Juni 70 wird, hält indes alles für möglich: "Wenn ich die ersten drei Partien verliere, sagt vielleicht einer, was machst du noch da. Und wenn wir am 15. Mai Fünfter sind und ich gesund bin, kann es auch sein, dass ich sage, ich mache noch ein paar Monate", erklärter der Burgenländer bei der Bundesliga-Pressekonferenz in Salzburg.
Wie auch immer: Mit "Co" Mario Posch (48) gibt es einen Nachfolge-Kandidaten in den eigenen Reihen. "Mario hat sicher seine Chance, ist auf alle Fälle ein Thema. Es gibt aber keine Garantie", erläuterte Reiter.
Rieder im Abstiegskampf
Petar Filipovic
2013/14 | Cro/1. Liga, Slaven Belupo (geschafft)
Thomas Fröschl
2012/13 | Ö/Bundesliga, Wr. Neustadt (geschafft)
Thomas Gebauer
2004/05 | D/4. Liga, 1860 München II (geschafft)
Thomas Bergmann
2012/13 | Ö/Bundesliga, Innsbruck (geschafft)
2013/14 | Ö/Bundesliga, Innsbruck (abgestiegen)
2014/15 | Ö/Erste Liga, Innsbruck (geschafft)
Denis Streker
2009/10 | D/4. Liga, Wehen II (geschafft)
2010/11 | D/4. Liga, Wehen II (abgestiegen)
2012/13 | D/2. Liga, Dresden (geschafft)
Manuel Gavilán
2010/11 | Ita/1. Liga, Bologna (geschafft)
2011/12 | Ita/3. Liga, Piacenza (abgestiegen)
2013/14 | Ita/3. Liga, San Marino (geschafft)
2014/15 | Esp/3. Liga, Zamora (abgestiegen)
Nico Antonitsch
2013/14 | Ö/Erste Liga, Horn (geschafft)
2014/15 | Ö/Erste Liga, Horn (abgestiegen)
Florian Hart
2010/11 | Ö/Bundesliga, LASK Linz (abgestiegen)
2013/14 | Den/1. Liga, SønderjyskE (geschafft)
Alberto Prada
2008/09 | Esp/3. Liga, Valladolid B (abgestiegen)
2012/13 | Esp/3. Liga, Zamora (geschafft)
2014/15 | Esp/3. Liga, Zamora (abgestiegen)
Dieter Elsneg
2011/12 | Ö/Bundesliga, Kapfenberg (abgestiegen)
Gernot Trauner
2010/11 | Ö/Bundesliga, LASK Linz (abgestiegen)
Michele Polverino
2008/09 | Sui/1. Liga, Vaduz (abgestiegen)
2009/10 | Sui/1. Liga, Aarau (abgestiegen)
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Solange man sein sportliches Schicksal noch in der eigenen Hand hat, ist das einigermaßen beruhigend. Ist man jedoch plötzlich auf fremde Hilfe angewiesen, dann schaut es schlecht aus.