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Ein Dankeschön an die Miesmacher

Von Christoph Zöpfl, 04. August 2016, 00:04 Uhr
Ein Dankeschön an die Miesmacher
So sehen Sieger aus: Ivona Dadic nach EM-Bronze in Amsterdam Bild: GEPA pictures

Ivona Dadic, Leichtathletin aus Wels: Die 22-jährige Siebenkämpferin ist schon von vielen Beobachtern abgeschrieben worden. Und genau das hat sie so stark gemacht.

Nach ihrer Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Amsterdam hat Ivona Dadic vor drei Wochen die Titelseiten erobert. Zuvor war die 22-Jährige Siebenkämpferin aus Wels aufgrund hartnäckiger Verletzungsprobleme lang weg vom (Schau-)Fenster gewesen. Da wurde sie auch schon von vielen "Szene-Kennern" abgeschrieben. Gerade das hat Dadic auf dem Weg zu ihren zweiten olympischen Spielen so stark gemacht. "Bei allen, die gesagt haben, dass das mit mir nix mehr wird, bedanke ich mich. Ihr habt mich wirklich gepusht", sagt sie.

Die Nörgler von gestern haben sich inzwischen wieder in die Schlange der Gratulanten und Schulterklopfer eingereiht. Was der vielseitigen Leichtathletin ein müdes Lächeln kostet. "Aus solchen Dingen lernt man sehr viel. Umso mehr schätze ich jetzt die Leute, die auch an mich geglaubt haben, als es nicht so super lief", sagt Dadic. Peter Augendoppler, der Boss ihres Sponsorpartners "Kornspitz", sei so einer gewesen. "Er war immer positiv und hat mich sogar besucht, als ich auf Krücken ging."

Das "solide" EM-Bronze

Nachdem die Krücken weggeräumt wurden, sind Dadic offenbar Flügel gewachsen. In Götzis schrammte sie mit 6196 Punkten noch knapp am Olympialimit (6200) vorbei, bei der EM konnte sie dann mit Bronze und 6408 Punkten einen Meilenstein setzen. Dadic könnte man nicht nachsagen, dass sie auf den Mund gefallen wäre, aber nach diesem Wettkampf war sie doch etwas sprachlos. "Dass ich noch das Limit schaffe, war immer in meinem Kopf. Aber mit Bronze habe ich überhaupt nicht gerechnet." Und immer noch staunt sie über sich selbst. "Ich denke, dass ich solide Leistungen gezeigt habe. Ein richtiger Hammer war aber gar nicht dabei. In den nächsten Jahren ist da noch viel mehr drinnen."

Ivona und "ihre" Männer

Hinter der erfolgreichen Frau stehen einige starke Männer: Entdeckt wurde das Bewegungstalent von PSV-Wels-Trainer Michael Hager, später übernahm Landestrainer Wolfgang Adler die Weichenstellung auf dem Karriereweg. Auf dem Dadic fast entgleist wäre, als sie nach ihrem Olympia-Debüt vor vier Jahren in London in die Trainingsgruppe von Weltmeisterin Jessica Ennis-Hill nach Sheffield wechselte. Dort ging Dadic gesundheitlich in die Knie, es folgten Meniskus-Operationen und Selbstzweifel. 2014 drückte die Welserin den Restart-Knopf, übersiedelte ins Leistungszentrum Südstadt, wo Gregor Högler und Philipp Unfried zu ihren wichtigsten sportlichen Wegbegleitern wurden. Auch Wolfgang Adler gehört wieder zum "Team Dadic", dazu kommt die ukrainische Ex-Hochspringerin Inga Babakova.

Am Sonntag setzt Dadic zum Sprung über den Großen Teich nach Rio an. Ob sie dort einen weiteren Rekord landen kann, wird sich zeigen. "Für mich wäre eine Leistung im Bereich von 6400 Punkten okay. Und dann schauen wir, was rauskommt", sagt Dadic. Genau hinschauen werden dabei auch ihre aus Kroatien stammenden Eltern Nine und Danica, ein Onkel und ihr Freund Dario. In spezieller Weise wird auch ihr vor acht Jahren bei einem Motorradunfall tödlich verunglückter Bruder Ivan dabei sein. Dadic trägt am Handgelenk ein kleines Tattoo, das an ihn erinnert, auch ein Foto hat sie immer mit, wenn sie springend, laufend und werfend versucht, ihre sportlichen Träume zu verwirklichen.

 

OÖN-Wordrap

Der perfekte Tag:
Nach einem guten Training die Beine hochlegen und einen guten Film mit Freunden schauen

Das möchte ich können:
Singen

Mein Lieblingsplatz:
Zu Hause bei meinen Eltern

Diese Persönlichkeit bewundere ich:
Jessica Ennis Hill (Siebenkampf-Olympiasiegerin 2012)
    
Diese Eigenschaft schätze ich:
Ehrlichkeit

Das mag ich gar nicht:
Krafttraining (ich hoffe, mein Trainer liest diesen Artikel nicht ... ha, ha)

Dort sehe ich mich in 20 Jahren:
Phuuuu, das weiß ich noch nicht, sicher irgendwo im Sport

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 04.08.2016 07:18

Das Leben kann manchmal gemein sein und ist auch gemein (unerfreulich gemeint, in diesem Zusammenhang).
Manchmal liegt in der Trigonometrie die "Sinuslinie" eben bei 90-Grad und manchmal bei 270-Grad und diese Täler der Tränen und auch der Freude muss jeder durchschreiten. Und das Wort "Miesmacher" bedeutet immer etwas "abwertend" auszudrücken und gefällt mir in diesem Bericht gar nicht! Ich jedenfalls wünsche Ihnen an die Punktezahl der Fr. Carolina Evelyn Klüft in RIO DE JANEIRO nahe heranzukommen.

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