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Schade, aber keine Schande: Auch das Kanu fand nicht in den Glückshafen

Von Christoph Zöpfl, London, 10. August 2012, 00:04 Uhr
Schade, aber keine Schande: Auch das Kanu fand nicht in den Glückshafen
Sie konnten mit Platz fünf zufrieden sein, durften es aber nicht: Yvonne Schuring und Viktoria Schwarz waren Österreichs letzte Medaillenhoffnungen. Bild: GEPA pictures

LONDON. Viktoria Schwarz und Yvonne Schuring durften nicht zur Siegerehrung. Na und?

Am Donnerstag war alles angerichtet, für die erste österreichische Olympia-Medaille in London: Die alpine Wildsau a. D., Hermann Maier, hatte als Glücksbringer auf der Tribüne neben zahlreichen anderen mehr oder weniger prominenten Österreichern Position bezogen. Viele Medienvertreter drängten in den Pressebereich, ganz gierig darauf, endlich einmal eine Erfolgsgeschichte zu schreiben. Aber dann paddelten Yvonne Schuring und Viktoria Schwarz auf der Bahn sechs am Eton Lake beherzt, aber doch deutlich an der Medaille vorbei. Die beiden Linzerinnen konnten mit Platz fünf zufrieden sein, durften es aber nicht. Zur Enttäuschung kam der Zorn.

„Das macht mich jetzt fast noch mehr fertig als das Rennen. Jeder verlangt eine Rechtfertigung von uns, warum es nicht geklappt hat. Wir sind aber ein gutes Rennen gefahren, für das wir uns nicht schämen müssen“, sagte Schuring am Ende eines langen Frage-Antwort-Spießrutenlaufes durch einen Wald aus Mikrofonen.

In den vergangenen Tagen hatte sich aufgrund einer drohenden österreichischen Nullnummer in London eine enorme Erwartungshaltung aufgestaut. Das rot-weiß-rote Kanu hatte die Hoffnungen eines ganzen Landes im Schlepptau, bei vielen Prognosen wurde die Wirklichkeit vom Wunschdenken überlagert. Schwarz: „Der fünfte Platz war realistisch und ist bei Olympia eh ein Wahnsinn.“

Dass nach dem Rennen nach Gründen für ein angebliches Scheitern gebohrt wurde, zählt wohl zum ganz normalen Wahnsinn Olympias, wo nach Platz drei die Leider-nein-Zone der Verlierertypen beginnt.

„Im einem Finale kann alles passieren, darum war es natürlich ganz klar, dass wir mit einer Medaille spekuliert haben, aber verstecken muss sich jetzt niemand, Platz fünf ist okay“, sagt Trainer Nandor Almasi. Fehler in der Vorbereitung hätte es keine gegeben. Dass es vermutlich keine gute Idee gewesen ist, Schuring und Schwarz am Dienstagabend zum Oberösterreicher-Abend nach London zu schleppen, liegt auf der Hand. Dieses Thema wurde gestern aber diplomatisch umschifft.

Wie es mit Schuring und Schwarz weitergeht, ist noch fraglich. Olympia 2016 in Rio wäre eine Versuchung. Ob Almasi an Bord bleibt? Der Ungar hat zahlreiche Angebote anderer Verbände, sein Vertrag in Österreich läuft aus. Bridgitte Hartley hat er früher zwölf Jahre lang in Südafrika betreut. Gestern holte sie Bronze und fiel dann ihrem Ex-Trainer um den Hals. Almasi bekam seine Medaille, Österreich nicht.

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3  Kommentare
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lumpi3 (151 Kommentare)
am 10.08.2012 18:33

Österreich zeigt mit diesem Schönreden als ehemalige Sportnation wohin die Reise führt! Im Fußball sind wir international schon jahrelang eine Lachnummer! Eislaufen, in den 60iger und 70iger Jahren eine Macht! Judo = Doppelolympiasieger, beim Segeln, Rudern, Paddeln immer wieder Olympiamedaillen. Schwimmen, Leichtathletik, Reiten usw. Medaillen und heute sind wir froh wenn unsere "Asse" die Blecherne bekommen was auch die Offiziellen im standesgemäßen "Österreicherhaus" in London gebührend feierten! Hoffentlich stürzen wir im alpin-und nordischen Bereich nicht ab. Im Biathlon und Langlauf fängt´s schon an zu bröckeln! Hier rasch Ursachenforschung betreiben und dann sofort handeln sonst kommt bestimmt die nächste Pleite! Geld gibt es anscheinend genug...

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robert2011 (684 Kommentare)
am 10.08.2012 11:08

Man kann unseren Teilnehmern tatsächlich kaum Vorwürfe machen, abgesehen von den "Auswürfen" von einigen Schwimmern (wobei der Satz: "die Funktionäre sollten für den Sport statt vom Sport leben" wirklich was hat!) war das Verhalten, auch das sportliche in Ordnung. Von Olympia-Touristen wie es der Verteidungsminister ohne Grundausbildung nannte, kann man hier aber nicht sprechen.

Olympia-Touristen - noch dazu auf Kosten von uns Steuerzahlern waren vielmehr Politiker des Bundes (unter anderem Darabos, Mikl-Leitner und letztendlich auch der Kanzler) und des Landes (!) wie zB Viktor Sigl. Es ist wirklich eine Zumutung, wenn diese Leute auf unsere Kosten sich in London einer Gesichtswäache unterziehen. Den Sportlern helfen Tipps und aufmunternde Worte von alten Olympioniken wie Hermann Maier mehr als von poltischen Olympia-Touristen.

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abraxa (77 Kommentare)
am 10.08.2012 09:16

Die Leistung der Kanuten entsprach ihren Vorleistungen und ist auf jeden Fall ein toller Erfolg. Man darf nicht vergessen, dass die Leistungsdichte groß ist und nur die besten Nationen überhaupt einen Quotenplatz bei Olympia bekamen, das waren die besten 7 der letzten WM, zusätzlich kamen ein paar Boote der kontinentalen Qualifikationen dazu. Dann kommt dazu, dass es im Kajaksport nur 3 Weltcuprennen, eine EM und eine WM oder Olympiade pro Jahr gibt, also 5 internationale Bewerbe wo sich Österreich immer einen Platz unter den besten Nationen sichern konnte. Der Traum von einer Medaille war deshalb realistisch aber Träume werden eben nicht immer wahr.
Auch bei den Schifahrern ist es nicht so, dass man immer erwarten kann, dass der Weltmeister auch das nächste Rennen wieder gewinnt - er könnte auch ganz schnell "nur" 5. werden und ist trotzdem ein Held der Nation.
Gratulation zum 5. Platz - ihr wart sicher keine Enttäuschung!

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