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Vom Winde verweht

Von Alexander Zambarloukos aus Pyeongchang, 13. Februar 2018, 00:04 Uhr
Vom Winde verweht
Bild: Reuters

Das Wetter als Spielverderber: Wie Ski-Asse und Fans auf Absagen reagieren und Snowboard-Queen Anna Gasser Dampf ablässt

Die Olympischen Windspiele, pardon Winterspiele, stehen nicht nur für die Skirennläufer unter keinem guten Stern. Dass es in Pyeongchang und Umgebung zu dieser Jahreszeit eiskalt sein kann, war bekannt. Die haarige Situation mit den stürmischen Böen bezeichnen Einheimische hingegen als "extrem und nicht normal". Alles, was draußen stattfindet, hat Lotterie-Potenzial.

"Wir wollen faire Bewerbe, es geht ja um unglaublich viel. Logistisch sind die Absagen natürlich eine große Herausforderung", sagt Atle Skaardal, FIS-Renndirektor bei den Damen, die gestern um ihren Riesentorlauf umfielen. "Es war ein heftiger Sturm", berichtete ÖSV-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. Nachsatz: "Was den Wetterbericht für die nächsten zwei Tage anbelangt, kann ich nur sagen: Ich hoffe, dass er nicht eintrifft."

Heute und vor allem morgen, am Tag des Damen-Slaloms in Yongpyong (2.15 und 5.45 Uhr) mit Topfavoritin Mikaela Shiffrin (USA), sollen die Wind-Spitzen ihren Höhepunkt erreichen. Ab übermorgen, dem "Super-Donnerstag" mit Damen-Riesentorlauf und Herren-Abfahrt, tritt Wetterberuhigung ein, heißt es. Das muss auch so sein, weil es sonst richtig eng wird mit dem olympischen Skiprogramm.

Plan über den Haufen geworfen

Unabhängig von Terminnöten sind solche Verschiebungen zermürbend. Auch für angereiste Fans. Zum Beispiel im Umfeld von Vincent Kriechmayr. Einige Anhänger wollten die ursprünglich für vergangenen Sonntag angesetzte Spezialabfahrt sehen, daraus wird jetzt nichts, weil sie nach Hause müssen. Das ist richtig bitter, weil so ein Trip nach Südkorea ganz schön ins Geld geht.

Auch für die Sportler ist die Situation nicht einfach, sie müssen sich immer wieder neu fokussieren. Stephanie Brunner, für Slalom und Riesentorlauf nominiert, ist das egal. Pressesprecher Christoph Malzer, ein Welser, verriet, dass die 23-jährige Tirolerin sogar bei Minusgraden ohne Socken in der Gegend herumläuft. Slalom-Queen Bernadette Schild will "sogar was von Regen für Donnerstag gehört" haben. Es ist der Tag, an dem es an der Ostküste Südkoreas in Gangneung, wo es zuletzt auch ganz schön frisch war, elf Plusgrade bekommen soll. Dort ist das egal, weil alles in Hallen über die Bühne geht: Eishockey, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Short Track, Curling.

"Ich hatte Todesangst"

Snowboard ist hingegen eine Freiluftsportart und in Pokwang auch alles andere als vom Glück verfolgt. Der gestern trotz Windböen durchgepeitschte Slopestyle-Bewerb der Damen war ein Trauerspiel – mit verzweifelten Gesichtern, einigen Verletzungen und kritischen Tönen. Anna Gasser, eine der Favoritinnen, musste sich mit Rang 15 begnügen. "Ich bin nicht auf mich selbst böse, ich bin nur böse und enttäuscht, dass es unter diesen Verhältnissen durchgeführt wurde. Das darf bei Olympia nicht passieren", ärgerte sich die Kärntnerin: "Alle waren dagegen, zu fahren. Nur eine nicht, weil sie wusste, dass sie einen Sicherheitsrun machen kann." Die Rede ist von Jamie Anderson (USA), die prompt ihren Titel von Sotschi 2014 erfolgreich verteidigte.

Wenigstens blieb Gasser gesund, andere erwischte es richtig schlimm, weil die Böen die Athletinnen hoch durch die Luft geschleudert hatten. Die viertplatzierte Norwegerin Silje Norendal vergoss im Ziel Tränen: "Ich hatte Todesangst. Mein Körper hat zwei Stunden lang gezittert, weil ich mich so gefürchtet habe."

Die Deutsche Silvia Mittermüller war schon im ebenfalls turbulenten Training mit Meniskusriss aus ihrem Olympia-Traum gehebelt worden. Die Australierin Tess Coady erlitt einen Kreuzbandriss.

Einsicht oder gar Bedauern von Seiten des Skiverbandes? Fehlanzeige. "Die oberste Priorität der FIS ist die Sicherheit der Athleten, und die FIS würde niemals einen Wettkampf veranstalten, wenn diese nicht sichergestellt werden kann", hieß es in einer Stellungnahme. Die Wetterbedingungen seien "innerhalb der Grenzen" gewesen. Ein Faschingsscherz, oder?

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