"Schwindelig und weiter fassungslos"
RIO. Frank/Zajac als österreichische Fahnenträger bei der Schluss-Zeremonie.
Thomas Zajac und Tanja Frank haben in der Nacht auf Montag einen letzten emotionalen Höhepunkt in Rio erlebt: Bei der Schlusszeremonie der 31. Sommerspiele im Maracanã-Stadion fungierte das Segel-Duo, das für Österreichs einzige Medaille verantwortlich zeichnet, als Fahnenträger. "Gemeinsam mit Tanja die Flagge tragen zu dürfen, war eine wirklich große Ehre", sagte Zajac. Und: "Die Schlussfeier war trotz des schlechten Wetters ein fantastisches Erlebnis." Frank fügte hinzu: "Mir ist vor lauter Adrenalin und aufgrund der vielen Glückshormone schon beinahe schwindelig. Ich bin extrem stolz und nach wie vor ein wenig fassungslos."
IOC-Präsident Thomas Bach setzte den offiziellen Schlusspunkt unter dem größten Sportfest der Welt. "Das waren wunderbare Spiele in einer wunderbaren Stadt", rief Bach den tanzenden Athleten, Volunteers und Zuschauern bei der stimmungsvollen Zeremonie zu.
So warmherzig Bachs Worte daherkamen – sie täuschten nicht darüber hinweg, dass er kaum Superlative verwendete und die Organisations- und Sicherheitsprobleme der Brasilianer mit den Spielen ausklammerte. Brasiliens Interimspräsident Michel Temer war nicht zur Feier erschienen, nachdem er bei der Eröffnung von seinen Landsleuten gnadenlos ausgepfiffen worden war. Rios Bürgermeister Eduardo Paes – auch er musste Buhrufe seiner Landsleute einstecken – übergab die olympische Fahne an Bach und dieser wiederum an Yuriko Koike, die Bürgermeisterin von Tokio. Dort finden die Spiele in vier Jahren statt.