Endlich olympisch vergoldet
GANGNEUNG. Zum Musikstück "La Terre vue du ciel" von Armand Amar tanzten sie. Also die "Welt aus dem Himmel betrachtet", jene Welt, die sich für Aljona Savchenko auf den Kopf gestellt hat.
34 Jahre alt musste die Eiskunstläuferin werden, um ein Ziel zu erreichen, dem die Deutsche mit ukrainischen Wurzeln hinterher gehechelt war: olympisches Gold im Paarlauf. "Ich habe Geschichte geschrieben, 30 Jahre dafür gearbeitet", vergoss Aljona Tränen der Freude. Und mit ihr Bruno Massot, für den der deutsche Verband eine Ablösesumme in der Höhe von 30.000 Euro an den französischen überwiesen hatte, um den perfekten Partner für Savchenko zu gewinnen. Diese Investition hat sich bezahlt gemacht. Die Kür hievte das Sport-Paar vom vierten auf den ersten Platz.
Bronze liegt im Keller
Mit dem mittlerweile abgetretenen Robin Szolkowy, von 2003 bis 2014 Savchenkos "Eis-Prinz", hat Aljona so etwas im Zeichen der fünf Ringe nie geschafft. Die bei den Winterspielen 2014 in Sotschi gewonnene Bronzemedaille warf sie in den Keller. Das sagt alles über ihren Ehrgeiz.
Ingo Steuer, elf Jahre lang Savchenkos Trainer, hat die glorreiche Kür in Gangneung an der Ostküste Südkoreas übrigens verpasst. "Weil ich gerade auf Skiurlaub in Österreich bin", erzählte der 51-Jährige, der nach der erfüllten Mission an einen Schlussstrich glaubt: "Schon 2010 (Olympische Spiele in Vancouver, Anm.) war der Plan, dass sie aufhört, wenn sie gewinnt." Jetzt hat Aljona halt acht Jahre länger gebraucht.