Anna Gasser und das lange Warten
PYEONGCHANG. Österreichs Snowboard-Queen glänzte als Siegerin der Big-Air-Qualifikation.
Gestern hat Anna Gasser ihre große Klasse ausgespielt. Die 26-jährige Kärntnerin, die im Slopestyle-Bewerb vom Winde verweht worden war, glänzte in der Big-Air-Qualifikation mit Blick auf die mächtigen Skisprung-Schanzen im Alpensia Mountain Resort. Bemerkenswerte 98 Punkte bescherten der Snowboard-Queen Platz eins und damit den vermeintlichen Bonus, als Schluss-Starterin auf die Vorstellungen ihrer Gegnerinnen reagieren zu können. Auf ein Taktieren will sich Österreichs Sportlerin des Jahres 2017 aber ohnehin nicht einlassen.
"Das Niveau war extrem hoch. Ich werde eine Superleistung benötigen, um um die Medaillen mitzuspringen. Dafür muss ich all-in gehen." Allerdings erst am Freitag um 1.30 Uhr.
So lange zieht sich die Wettkampfpause. Wobei Gassers Form außer Zweifel steht – nicht allerdings das Wetter. Die Prognose verspricht einen Rückfall in alte Zeiten und jede Menge Wind. Deshalb haben sie gestern schon das Programm bei den Alpinen umgekrempelt. Die Kombination der Damen geht schon am Donnerstag (3.30/7 Uhr) und nicht erst am Freitag über die Bühne.
Bis dahin muss Anna, die gestern vor lauter Aufregung schon um sechs Uhr früh aufgewacht ist, kühlen Kopf bewahren. Die Villacherin, die hier in Südkorea ihre Eltern an ihrer Seite hat, versucht sich abzulenken – etwa als Zuschauerin und Daumendrückerin bei den Auftritten ihres Freundes Clemens Millauer. Der Mollner ist morgen (1.30 Uhr) in der Big-Air-Ausscheidung an der Reihe. Mit einem optimistischen Zugang. "Dass ich das Slopestyle-Finale um einen Punkt verpasst habe, ist zu verkraften, denn meine Leistung hat gestimmt. Ich darf mich nicht einschüchtern lassen", sagte der 23-Jährige. (alex)