Zurück zu den Wurzeln des Klassikers
FREISTADT. Jänner-Rallye feiert nach zweijähriger Abstinenz von 4. bis 6. Jänner 2018 ein Comeback.
Der Rallyeclub Mühlviertel (RCM) hat es fast geschafft. Nur noch ganz kleine Formalitäten fehlen zur endgültigen Genehmigung für die Austragung der Jännerrallye vom 4. bis 6. Jänner 2018. "Wir sind über den Berg, es war ein hartes Stück Arbeit", zeigte sich RCM-Obmann Robert Zitta bei einer ersten Pressekonferenz in Freistadt erleichtert.
Zu rechnen war damit lange Zeit nicht. Im November des Vorjahres wurde im Veranstalter-Verein ein Generationenwechsel vollzogen – mit dem Ziel, die Paradeveranstaltung wieder durchführen zu können. Die Wirtschaftsbetriebe hatten das Aus der Rallye zu spüren bekommen, weil in einer eher ruhigeren Zeit der fast schon zur Gewohnheit gewordene Umsatzmagnet fehlte. Etwa 4,5 Millionen Euro betrug die Wertschöpfung für die Betriebe der Region im Jahr 2015.
"Das mussten vor allem die Tourismusbetriebe in den vergangenen zwei Jahren ausgleichen. Gott sei Dank kommt die Rallye wieder zurück", sagte WKO-Leiter Dietmar Wolfsegger.
Der Chef fährt mit
Sportlich soll der Bewerb zu den ursprünglichen Wurzeln zurückkehren. Die Rallye zählt nur zur österreichischen Meisterschaft und wird nicht wie zuletzt als EM-Lauf ausgetragen. Die 16 Wertungsprüfungen (etwa 210 Kilometer) wurden mit wenigen Ausnahmen nahezu beibehalten. Der Chef will auch höchstpersönlich an den Start gehen. Zitta: "Das war immer mein Ziel. Ich habe während der Rallye keine aktive Organisationsfunktion und kann deshalb fahren." Dabei wolle der Linzer vor allem auch auf Fehlersuche gehen, um diese ein Jahr später ausbessern zu können.
Geplant wird im Rallyeclub Mühlviertel nämlich wieder langfristiger. Der Klassiker soll sich im Rennkalender etablieren. Einen großen Teil dazu hat auch der neue, namensgebende Hauptsponsor beigetragen: Lietz Sport.
"Wir bedanken uns bei allen Gönnern – ohne sie wäre eine Jänner-Rallye nicht möglich", sagt RCM-Vize Mario Klepatsch, der selbst jahrelang an den Start ging, 2018 aber verzichten wird.
Lob für die Organisatoren
Bis es am 4. Jänner zum Shakedown nach Mitterbach geht, erhoffen sich die Organisatoren zahlreiche Nennungen. Acht davon gibt es schon, obwohl die neuen Formulare noch gar nicht veröffentlicht wurden. Ein paar Piloten aus dem Ausland haben ein Formular von 2015 hergenommen, ausgefüllt und abgeschickt. Der Nennstart für den auf 90 Teilnehmer ausgelegten Bewerb soll noch im November erfolgen. Viel Lob gibt es schon jetzt für die Organisatoren. "Hut ab vor dem Komitee! Es ist sehr erfreulich, dass die Charakteristik erhalten bleibt", sagte Lokalmatador Ernst Haneder.
Historie der Jänner-Rallye
27 der 32 bisher gestarteten Jänner-Rallyes gingen im Mühlviertel über die Bühne. Davor gab es die Veranstaltung in Allentsteig (Niederösterreich) und Ratten (Steiermark).
Die erste „Jänner-Rallye“ hieß Casino-Rallye und wurde im Februar 1969 gefahren.
Mit zehn Siegen im Mühlviertel ist Franz Wittmann Rekordsieger im Mühlviertel.
Wegen Protesten lokaler Umweltschützer musste die Rallye zwischen 1986 und 2000 ausgesetzt werden.
1981 feierte der Audi quattro beim Europameisterschaftslauf im Mühlviertel seine weltweite Wettkampf-Premiere.
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