"Das war echt die zachste Dakar"
CORDOBA/LINZ. Matthias Walkner im OÖN-Interview: Wie der Salzburger mit einem Nagel im Knochen zum historischen Dakar-Sieg raste und wer seine wichtigsten Wegbegleiter sind.
Mit dem historischen Dakar-Sieg hat sich Matthias Walkner einen Lebenstraum erfüllt und gleichzeitig Geschichte geschrieben. Der 31-jährige Salzburger ist der erste Österreicher, der die heiß umkämpfte Motorradwertung dieser berühmt-berüchtigten Rallye gewinnen konnte. Nach der Zielankunft verriet der KTM-Werksfahrer im Gespräch mit den OÖNachrichten die Geheimnisse seines Erfolges zu denen auch ein kleines Packerl mit diversen Glücksbringern zählte.
OÖNachrichten: Die Dakar war heuer so spannend wie schon lange nicht mehr. Was war am Ende ausschlaggebend, dass Sie gewinnen konnten?
Matthias Walkner: Die Leistungsdichte war wirklich extrem, dass neun, zehn Fahrer im Feld sind, die alle gewinnen können, hat es wohl noch nie gegeben. Entscheidend war sicher, dass man möglichst wenige Fehler macht.
Mir ist nichts Blödes passiert, und manchmal war es auch hilfreich, dass ich nicht unbedingt das höchste Tempo gefahren bin. Letztendlich hab ich einfach auch das Glück des Tüchtigen gehabt.
Hatten Sie auch einen besondern Glücksbringer im Gepäck?
Nicht einen, sondern mehrere – ich hab’ da seit meinem ersten Dakar-Start ein kleines Packerl, wo alles Mögliche drinnen ist, auch etwas, das meine Oma extra hat weihen lassen.
Sie waren in die Entwicklung des Motorrades sehr eng eingebunden. War das ein großer Vorteil?
Natürlich war es wichtig, dass ich hier ein Mitspracherecht hatte. Das Gerät kommt meinem Fahrstil sehr entgegen. Aber es hat sich gezeigt, dass auch die anderen bestens mit dem Motorrad zurecht kommen.
Gibt es eine Reaktion auf Ihren Sieg, über die Sie sich besonders gefreut haben?
Mir hat sogar David Alaba gratuliert, das finde ich schon ziemlich cool. Dass sich ein Fußball-Star für die Dakar interessiert, kommt, glaube ich, nicht so oft vor.
Die Reihe der Schulterklopfer ist jetzt sehr lange, wer sind Ihre wichtigsten Wegbegleiter vom Motocross-Talent zum Dakar-Sieger?
Da gibt es natürlich viele, hier zuerst einmal die ganze KTM-Rallye-Truppe. Dann mein Vater, der mich zum Motorradfahren gebracht hat, meine Schwester, meine Freundin, der Heinz Kinigadner und natürlich auch der "Hilli", mein ehemaliger Teamchef (Anm.: gemeint ist der Gmundner Unternehmer Wolfgang Hillinger, der Walkner schon sehr früh gefördert hat).
Schreit jetzt am Ende der Dakar Ihr Körper nach Hilfe oder werden die Strapazen vom Glücksgefühl überlagert?
Körperlich bin ich ehrlich gesagt g’scheit am Limit. Ich hab überall rote Punkterl, meine Lippe ist aufgerissen, zum Schluss habe ich alles nur mehr verschwommen gesehen. Das war echt die zachste Dakar, die ich bisher gefahren bin.
Ich hab’ gehört, Sie hatten auch noch ein Andenken von Ihrem Oberschenkelbruch vor zwei Jahren dabei?
Ja, das stimmt. Da gibt es noch einen Marknagel in meinem Knochen. Den lasse ich aber jetzt, wenn es wieder ruhiger wird, entfernen.
Mit dem Dakar-Sieg haben Sie sich einen Lebenstraum erfüllt. Damit könnten Sie eigentlich dieses Kapitel jetzt abhaken …
Ja, ich hab schon daran gedacht, es wie der Nico Rosberg zu machen. Der hat aufgehört, als er Formel-1-Weltmeister wurde. Ich habe jedenfalls noch zwei Jahre lang einen Vertrag mit KTM, das heißt, ich werde nächstes Jahr bei der Dakar am Start stehen. Ehrlich gesagt: Momentan freue ich mich nicht besonders drauf, aber das wird schon wieder.
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wirklich richtig geil!!!!! Gratulier sowohl dem Rennstall als auch dem Fahrer!!!!!
OÖN - danke für den coolen Bericht!!!
Super Hiasl!!!!!!