Baumschlagers emotionaler Sieg
LEUTSCHACH. Rallye: Nach seinem Coup im Rebenland darf sich die Konkurrenz anschnallen.
Ein Start nur bei ausgewählten Läufen. Erstens, weil der Terminkalender voll ist, und zweitens, weil gegen die übermächtigen World-Rallye-Cars ohnehin kein Kraut gewachsen ist – spätestens seit der Rebenland-Rallye am abgelaufenen Wochenende weiß man aber, dass mit Tiefstapler Raimund Baumschlager auch heuer in der Staatsmeisterschaft wieder zu rechnen ist.
Der 57-jährige Rosenauer gewann mit dem Skoda Fabia R5 und seinem neuen Co-Piloten Pirmin Winklhofer den ersten Saisonlauf und sprach danach von einem seiner emotionalsten Siege. "Selten zuvor ist mir eine Rallye so nahe gegangen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt Freudentränen vergossen habe", sagte der 13-fache Rekordchampion.
Der im Vergleich zu seinen Widersachern weniger Fehler machte. Von Anfang an entwickelte sich ein beinhartes Ausscheidungsrennen. Für Meisterschafts-Titelverteidiger Her- mann Neubauer im Ford WRC kam als bis dahin Führender auf SP 13 das Aus. Gerwald Grössing und Verfolger Raimund Baumschlager lieferten sich bis zum letzten Teilstück einen erbitterten Schlagabtausch. Mit einem Husarenritt verwandelte der Routinier dort einen 1,5-Sekunden-Rückstand noch in einen Sieg. "Ich bin mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren", gab Baumschlager zu.
Kommt bald der Angriff im VW?
Im Hintergrund dürfte Baumschlager längst am nächsten Coup basteln. Er könnte bei einigen Läufen mit einem VW Polo WRC antreten und der erste Privatfahrer sein, der das Weltmeister-Auto des Vorjahres von Sébastien Ogier bewegen wird. Die Konkurrenz darf sich also anschnallen.
Übrigens: Die Junioren-Wertung im Rebenland gewann mit Julian Wagner (Ford Fiesta R2) ein Mühlviertler. Bruder Simon bestreitet heuer dagegen die gesamte tschechische Meisterschaft.
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