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Kinigadner: "Ich mach' bei jedem Sturz ein Kreuzzeichen"

Von Christoph Zöpfl, 04. Jänner 2018, 00:04 Uhr
"Ich mach’ bei jedem Sturz ein Kreuzzeichen"
Kini und „Hiasi“: Für KTM-Berater Heinz Kinigadner (re.) ist Matthias Walkner heuer bei der Dakar ein Siegesanwärter. Bild: gepa

LINZ. Rallye Dakar: Motocross-Legende Heinz Kinigadner über einen gefährdeten Mythos, das (zu) hohe Risiko der Fahrer und die große Chance von Matthias Walkner, als erster Österreicher diesen Klassiker zu gewinnen.

Er ist "schuld" daran, dass die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar bei den Motorrädern zu einer österreichischen Erfolgsgeschichte wurde: Heinz Kinigadner hat den wüsten Motorsport-Klassiker zwar nie gewinnen können, aber einen wesentlichen Anteil daran, dass die Innviertler Motorradschmiede KTM seit 2001 bei dieser Rallye ungeschlagen ist. Vor der 40. Auflage der Dakar, die am Samstag in Lima (Peru) gestartet wird, spricht Kinigadner, der heute nach Südamerika fliegt, im OÖNachrichten-Interview über seine Sorgen, Erwartungen und Hoffnungen.
 

OÖN: Sind Sie mit der diesjährigen Streckenführung und der Charakteristik der Rallye Dakar zufrieden?

Heinz Kinigadner: Ich bin happy, dass heuer wieder einige Etappen auf Wüstensand dabei sind, da wird man an die Dakar in Afrika erinnert. Sonst ist der Anteil der Schotterpisten für meinen Geschmack immer noch zu hoch.

Wo sehen Sie da das Problem?

Auf Schotter wird zu viel taktiert, da entwickelt sich eine Art Hochgeschwindigkeits-Gänsemarsch. So etwas zerstört den Mythos der Dakar, die ja in erster Linie ein Abenteuer in einer ganz besonderen Umgebung sein soll. Außerdem ist das Tempo inzwischen fast absurd hoch geworden.

Haben Sie eine Idee, wie man diese Entwicklung bremsen kann?

Vor vier Wochen habe ich bei den Veranstaltern in Paris ein paar Vorschläge deponiert. Man könnte zum Beispiel keine Mechaniker zulassen, dann müssten die Fahrer etwas mehr auf das Material schauen. Auch die Rückkehr von den Vollgummi- auf Schlauchreifen wäre eine Möglichkeit. Wenn die Burschen damit so wie jetzt andrücken, hätten sie jeden Tag drei Patschen, die sie selbst flicken müssten. Da wären sie gezwungen, bei der Wahl der Linie besser aufzupassen.

Haben diese Vorschläge den Organisatoren gefallen?

Naja, wenn keine Mechaniker dabei sind, würden sie weniger Nenngebühren einnehmen. Außerdem haben sie gemeint, dass laut Statistik zuletzt ohnehin weniger passiert ist als früher.

Dann ist ja eh alles schön und gut, oder?

Nein. Die Veranstalter sollten nicht nur auf die Statistiken schauen, sondern einmal die Fahrer fragen. Matthias Walkner hat mir gesagt, dass er, wenn er auf Sicherheit fährt, pro Etappe mindestens zehn Minuten liegen lassen würde. Da kannst du den Sieg vergessen. Jeder der Top-Leute fährt über dem Häferl und hat ein mulmiges Gefühl dabei. Alle acht Siegeskandidaten, die heuer am Start sind, haben entweder Oberschenkelbrüche, Handgelenkszertrümmerungen oder Wirbelbrüche hinter sich. Das ist nicht normal. Kein Mensch will, dass es zu schlimmen Unfällen kommt. Ich mache bei jedem Sturz ein Kreuzzeichen und hoffe, dass der Fahrer wieder aufsteht.

Apropos Matthias Walkner: Der Salzburger gilt heuer als Siegeskandidat. Auch für Sie?

Absolut. Vom Speed her gesehen ist er voll dabei, das Navigieren hat er inzwischen auch im Griff, wie er mit seinem Sieg bei der Marokko-Rallye bewiesen hat. Außerdem haben wir ein komplett neues Motorrad für die Dakar auf die Räder gestellt, bei der Entwicklung war der "Hiasi" maßgeblich beteiligt. Das merkst du, wenn du zuschaust, wie er dieses Bike beherrscht. Ich glaube, wir werden mit ihm heuer sehr viel Freude haben.

Alle Infos zur Dakar 2018

  • Das Starterfeld: 515 Teilnehmer haben genannt. 190 sitzen auf dem Motorrad (Bikes und Quads), dazu kommen 100 Autos und 42 Trucks. Im Starterfeld befinden sich insgesamt elf Frauen.
  • Der Dakar-Rekordler: Der Franzose Stéphane Peterhansel gilt als „Mister Dakar“. Er feierte 13 Siege, sechs auf dem Motorrad, sieben im Auto. Heuer startet der Vorjahressieger zum letzten Mal im 3008 DKR bei der Abschiedsvorstellung von Peugeot.
  • Das Medienspektakel: 2017 wurde die Dakar auf 70 TV-Kanälen 1200 Stunden übertragen. 1460 Journalisten waren akkreditiert. 2.340.000 Fans gab es in den Sozialen Medien, 9.775.000 User verfolgten die Rallye auf Dakar.com, auf den mobilen Apps waren es 6.600.000 Besucher, auf
  • Facebook 1.700.000.
  • Der Dakar-Tross: 2800 Personen müssen täglich in den Biwaks (Größe: 12.000 m²) versorgt werden. 7000 Mahlzeiten werden täglich zubereitet, das sind während der gesamten Rallye 85.000 Essensportionen. Für die Logistik werden 60 Autos, zehn Hubschrauber, sieben Flugzeuge, 50 Trucks und zehn Busse eingesetzt.
  • Die schnellsten Autos: Stéphane Peterhansel ist der große Gejagte. Als härteste Gegner des 52-jährigen Franzosen gelten seine Peugeot-Markenkollegen Carlos Sainz, Sébastien Loeb sowie Cyril Despres. Dazu gesellen sich prominente Namen wie Nani Roma, Mikko Hirvonen (beide Mini), Nasser Al Attiyah und Giniel de Villiers (beide Toyota).
  • Die heißesten „Eisen“: Bei den Motorrädern möchte KTM heuer den 17. Dakar-Sieg in Folge einfahren. Für das Werksteam fahren neben dem 31-jährigen Salzburger Matthias Walkner noch Toby Price und Vorjahressieger Sam Sunderland. Pablo Quintanilla fährt für die KTM-„Hausmarke“ Husqvarna. Adrien van Beveren wird als stärkster Yamaha-Fahrer eingeschätzt. Paulo Gonçalves führt das sehr starke Team von KTM-Herausforderer Honda an.

 

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