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Doppler/Horst: Keine Scheidung nach der "silbernen Hoch-Zeit"

Von Christoph Zöpfl, 08. August 2017, 00:04 Uhr
Doppler/Horst: Keine Scheidung nach der "silbernen Hoch-Zeit"
Der Erfolgsdurst ist noch nicht gelöscht: Doppler und Horst wollen weiterspielen. Bild: GEPA pictures

WIEN / LINZ. Beachvolleyball: Österreichs Vizeweltmeister denken nicht (mehr) an das Karriere-Ende

Es war ein besonderer "Flow", der Clemens Doppler und Alexander Horst in den Tagen der denkwürdigen Beachvolleyball-WM auf der Wiener Donauinsel bis in das Finale getragen hat. Am Tag nach der knappen Endspiel-Niederlage gegen die Brasilianer Evandro und André Loyola zog Vizeweltmeister Doppler eine Bilanz des "Wunders von Wien" und blickte dabei auch schon wieder in die Zukunft.

 

OÖN: Sie waren heute um 7 Uhr früh "rauschfrei" im Radio zu hören. Die Medaillenfeier dürfte nicht die ganz große Sause gewesen sein ...

C. Doppler: Wir waren nach dem Finale noch einige Zeit lang mit Freunden, der Familie und Wegbegleitern im VIP-Klub, am Abend gab es noch eine Champions-Party in Wien, aber ich war offen gesagt ziemlich leer und erschöpft und konnte gar nicht Vollgas feiern.

Bei der WM haben sich alle österreichischen Hoffnungen auf Sie beide konzentriert. Das hat Sie aber nicht gebremst. Wie kann man da so locker bleiben?

Wir haben diese WM einfach nur genossen. Es war sicher das beste Turnier meines Lebens. Die Atmosphäre war einzigartig, wir wurden von den Fans in schwierigen Situationen getragen. Auf einmal waren wir im Viertelfinale, und dann ging es immer weiter und weiter. So richtig Druck habe ich erst in der Pressekonferenz nach dem Finale gespürt, da hörten die Fragen nicht auf, aber ich musste dringend auf das Klo ...

Sind Sie am Tag danach wieder in Ihrem Alltag angekommen?

Nach zwei Wochen im Hotel bin ich am Vormittag endlich wieder in meiner Wohnung zurück. Jetzt freue ich mich darauf, meine Tochter Lilli vom Kindergarten abzuholen. Aber viel Zeit zum Entspannen gibt es nicht, denn nächste Woche spielen wir bei der EM und eine Woche später beim Finale der World Tour in Hamburg.

Sie werden demnächst 37 Jahre alt, Alexander Horst, der 35 wird, hat angedeutet, bei einem WM-Erfolg aufzuhören. Gibt es nach der Silbermedaille jetzt die Scheidung?

Nein, das ist kein Thema. Der Alex und ich sind ja nicht Weltmeister geworden. Wir würden sehr gerne weiterspielen, sind aber davon abhängig, wie die Rahmenbedingungen ausschauen werden.

Nach diesem WM-Erfolg sollte es ja nicht so schwer sein, Sponsoren bei der Stange zu halten. Auch die Verlängerung der Förderung sollte kein Problem sein, oder?

Ehrlich gesagt sind wir bei diesen Dingen jetzt genauso gescheit wie vor der WM. Das heißt, viele Fragen sind noch offen. Nur, weil wir Vize-Weltmeister sind, werden sich jetzt nicht automatisch alle Türen öffnen. Der Erfolg ist vielleicht ein bisserl hilfreich, aber es ist nicht so, dass wir jetzt alle Sorgen los wären.

Ihr Körper legt kein Veto gegen eine Karriere-Verlängerung ein?

Natürlich zwickt es schon da oder dort. Aber entscheidend sind der Kopf und der Wille.

 

Hamburg statt Litzlberg

Nach dem Erfolg von Clemens Doppler und Alexander Horst bei der Beachvolleyball-WM in Wien bestreiten die beiden noch zwei große Turniere. In der kommenden Woche zählen die beiden bei der EM in Jurmala (Lettland) zum Kreis der Medaillenanwärter. Durch den Vizeweltmeistertitel haben sie sich auch noch im letzten Moment für das Saisonfinale der World Tour von 22. bis 27. August in Hamburg qualifiziert.

Aufgrund der World-Tour-Finalteilnahme verpassen Doppler und Horst die gleichzeitig angesetzte Staatsmeisterschaft in Litzlberg. Tolles Beachvolleyball gibt es am Attersee trotzdem.

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