Liu Jia nach 20 Jahren vor Abschied bei Froschberg
Von Reinhold Pühringer,
24. April 2017, 21:30 Uhr
Tischtennis: Ex-Europameisterin wird nach der Saison wechseln
LINZ. Der Fixstern im oberösterreichischen Tischtennis fällt offenbar vom Himmel! Nach OÖN-Informationen wird Liu Jia ihren Klub Linz AG Froschberg nach dieser Saison verlassen. Die Anzeichen verdichten sich, dass die 35-Jährige zu einem ausländischen Verein wechselt. Wohin genau, ist noch unklar. Es heißt, es soll sich dabei um keinen Champions-League-Teilnehmer handeln, da die Linkshänderin nicht gegen ihren Langzeit-Klub spielen möchte.
Froschbergs Vereins-Boss Günther Renner hält sich noch bedeckt: „Ich kenne diese Gerüchte, zu ungelegten Eiern nehme ich aber keine Stellung.“ Wie auch immer: Das Ende einer Erfolgsgeschichte, die vor 20 Jahren ihren Ausgang nahm und im oberösterreichischen Tischtennis ihresgleichen sucht, zeichnet sich ab. 1997 übersiedelte die ebenfalls von Japan heftig umworbene 14-Jährige – vermittelt von ihrem späteren Trainer Liu Yan Jun – von Peking nach Linz, wo sie ein Jahr späte die österreichische Staatsbürgerschaft annahm. Nicht zuletzt wegen ihrer vier EM-Einzelmedaillen, darunter der Titel 2005 im dänischen Aarhus, avancierte Liu Jia hierzulande neben Weltmeister Werner Schlager zu dem Gesicht dieser Sportart.
Tokio 2020 ist das Ziel
Für Froschberg begann mit ihrer Ankunft eine neue Zeitrechnung. Mit den Landeshauptstädtern gewann Liu Jia zwei Mal (2009, 2013) die Champions League, zehn Mal die Superliga sowie 16 österreichische Meisterschaften. Wie hoch der Stellenwert der Mutter der mittlerweile fünfjährigen Anna ist, lässt die Ernennung zur Fahnenträgerin bei der Olympia-Eröffnung vergangenes Jahr in Rio de Janeiro erahnen.
Apropos Olympia: „Susi“ ließ bereits durchblicken, dass die Sommerspiele 2020 in Tokio ihr erklärtes Ziel sind. Es wäre ihr sechster Start im Zeichen der fünf Ringe. Nur Segler Hubert Raudaschl (zehn) brachte es auf mehr Teilnahmen.
Superliga-Titel in Griffweite
Nicht ganz so weit in der Zukunft liegen die verbliebenen Ziele der Froschberger Equipe in dieser Saison. Nach dem Halbfinal-Aus in der Champions League gegen Berlin eastside liegt der Fokus auf dem Superliga-Finale, in dem die Zeichen nach dem 6:2-Hinspiel-Erfolg über den ungarischen CL-Halbfinalisten Szekszard klar auf Sieg stehen. Das Rückspiel steigt am 9. Mai in Linz.
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