Im Finale noch einen Gang zugelegt
KOPENHAGEN. Lena Kreundl knackte bei Kurzbahn-EM beinahe ihren Rekord und wurde Sechste.
Gerade auf der kürzeren, 25 Meter langen Bahn ist es wesentlich, die Wenden gut zu treffen, um sich rasch auf die Gegengerade abzustoßen. Etwas, das Lena Kreundl bei der Kurzbahn-EM in Kopenhagen nicht recht gelingen wollte. Bis gestern.
Ausgerechnet im 100-Meter-Lagen-Finale passte endlich das Timing der auf der Außenbahn schwimmenden 20-Jährigen, die in 59,72 Sekunden auch erstmals bei diesen Titelkämpfen unter einer Minute blieb. "Ich habe alle Wenden perfekt getroffen", jubelte die Steyrerin. Auf ihren österreichischen Rekord, den sie bei ihrem sechsten WM-Platz vor einem Jahr aufstellte, fehlten ihr lediglich fünf Hundertstelsekunden. "Das ist so geil", freute sie sich. "Ich bin zur EM gekommen, um hier mit den Besten mitzuschwimmen, nicht nur dabei zu sein. Das habe ich geschafft." Gold ging programmgemäß an die Ungarin Katinka Hosszu mit 56,97.
Allein auf weiter Flur
Abseits von Kreundls Leistung zeichnet sich bei den noch bis Sonntag laufenden Meisterschaften das zum Teil erwartet ernüchternde OSV-Ergebnis ab. Ohne die Zugpferde Lisa Zaiser (krank) und Felix Auböck (Uni-Prüfungen) könnte die EM mit nur einem Top-Ten-Ergebnis enden. Bisher gelang es neben Kreundl nur noch Birgit Koschischek (16.), einen Vorlauf zu überstehen. Zwar belegten mehrere österreichische Rekorde, dass der Formaufbau stimmt. Dass jedoch nicht einmal nationale Bestmarken für ein Weiterkommen reichen, ist für den heimischen Schwimmsport kein gutes Zeugnis.
Noch ist freilich nicht aller Rennen Ende, weshalb heute etwa auf Bernhard Reitshammer gehofft werden darf. Geht es nach der Papierform, ist der 23-Jährige vom ASV Linz als 17. der Nennliste über 100 Meter Lagen eine der letzten ernsthaften österreichischen Einzelhoffnungen auf einen Aufstieg.
Gestern unterbot Reitshammer (28.) genau wie seine Trainingskollegin Cornelia Pammer (42.) seine persönliche Bestzeit über 100 Meter Brust. Kreundl wird am morgigen Schlusstag als Zugabe noch einmal über die 50 Meter Freistil ins Becken springen. (pue)
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