Die Pflasterspektakel rufen: Für die Rad-Asse startet die Klassiker-Saison
GENT. Lukas Pöstlberger und Martina Ritter wollen sich am Wochenende in Belgien behaupten.
Mailand–Sanremo, die Flandern-Rundfahrt, Paris–Roubaix oder Lüttich–Bastogne–Lüttich: Diese Namen lassen das Herz jedes Radsportfans höher schlagen. Und auch Oberösterreichs Sportler des Jahres 2017, der Schwanenstädter Lukas Pöstlberger, ist dann ganz in seinem Element. Für den 26-Jährigen beginnt am Samstag mit dem Omloop Het Nieuwsblad nahe Gent die Frühjahrsklassiker-Saison. Dort hat auch die Bad Leonfeldnerin Martina Ritter ihren ersten Renneinsatz für ihr neues Team Wiggle High5.
"Es war für mich immer ein Kindheitstraum, bei solchen Veranstaltungen zu starten. Ich liebe diese Art von Rennen einfach", sagt Pöstlberger. Ruppige Passagen über Kopfsteinpflaster, sehr steile, kurze Anstiege und extreme Wettereinflüsse charakterisieren die Rennen, die jedes Frühjahr von Zehntausenden Zuschauern an der Strecke lautstark begleitet werden. Gänsehaut-Atmosphäre ist garantiert. "Links und rechts von dir schreien dich die Leute die Anstiege hoch", sagt Pöstlberger.
Im Vorjahr schoss er mit seinem Sieg auf der Auftaktetappe des 100. Giros den Vogel ab, doch davor war er schon bei den Klassikern mehr als nur dabei. So schwächelte sein Kapitän, der amtierende Weltmeister Peter Sagan, etwa beim E3 Harelbeke. Pöstlberger sprang für ihn in die Bresche und wurde starker Fünfter. Ein Jahr davor war er bei der Flandern-Rundfahrt in der Ausreißergruppe unterwegs. "Da habe ich gesehen, dass ich bei dieser Art von Rennen einiges erreichen kann", sagt der 26-Jährige, der im Top-Team Bora-hansgrohe deshalb heuer sogar bei einigen Klassikern als Kapitän an den Start gehen darf.
Fahrer wie Sep Vanmarcke, der im Vorjahr auch bei der Österreich-Rundfahrt drei Tage im Gelben Führungstrikot fuhr, haben nun Hochsaison. "Das sind die schönsten Veranstaltungen des Jahres. Eine freie Art von Rennen, ehrlich. Volle Kraft von Anfang bis zum Ende", schwärmte der Belgier im Vorjahr im OÖN-Gespräch.
Erste Standortbestimmung
Der Omloop der Damen ist auch für Martina Ritter eine erste Standortbestimmung. Österreichs Staatsmeisterin fährt heuer ihre letzte Saison, Höhepunkt ist die Heim-WM im September in Tirol. Doch schon im Frühjahr gilt es. Vor allem, wenn die Klassiker rufen.
Martina Ritter (Jackson)
Frühjahrs-Klassiker
Samstag: Omloop Het Nieuwsblad (Bel)
Sonntag: Kuurne-Brüssel-Kuurne (Be)
27. Februar: Le Samyn (Bel)
3. März: Strade Bianche (It)
11. März: Ronde van Drenthe (Ned)
14. März: Nokere Koerse (Ned)
16. März: Handzame Classic (Bel)
17. März: Mailand-San Remo (It/erstes Monument)
20. bis 22. März: Drei Tage von De Panne (Bel)
23. März: E3 Harelbeke (Bel)
25. März: Gent-Wevelgem (Bel)
28. März: Dwars door Vlaanderen (Bel)
1. April: Flandern-Rundfahrt (Bel/zweites Monument)
4. April: Scheldepreis (Bel)
8. April: Paris-Roubaix (Fra/drittes Monument)
11. April: Pfeil von Brabant (Bel)
15. April: Amstel Gold Race (Hol)
18. April: La Flèche Wallonne (Bel)
22. April: Lüttich-Bastogne-Lüttich (Bel/viertes Monument)