Spanien brach EM-Finalfluch - keine Sperren für ÖHB-Duo
ZAGREB. Spanien ist zum ersten Mal Handball-Europameister der Männer. Das Team von Trainer Jordi Ribera setzte sich am Sonntag in Zagreb im Finale gegen Schweden 29:23 (12:14) durch. Gnade indes für Janko Bozovic und Vytas Ziura.
Es ist der erste Goldgewinn der Iberer im fünften EM-Finalanlauf. Weltmeister Frankreich holte mit einem 32:29 gegen Olympiasieger Dänemark wenigstens Bronze. Beide Favoriten waren im Semifinale unerwartet ausgeschieden. Zagreb. Für die Spanier sah es im Endspiel vor 9.000 Zuschauern allerdings zunächst nicht nach einem Sieg aus. Die Skandinavier zeigten eine starke erste Hälfte und führten mit bis zu drei Toren, wobei der schwedische Keeper Mikael Appelgren in den ersten 30 Minuten mit elf Paraden und einer Abwehrquote von 48 Prozent überzeugte. Nach der Pause kehrten die Spanier jedoch wie verwandelt aus der Kabine zurück.
Mit einer nun offensiveren und deutlich aggressiveren Verteidigung stellten sie die Schweden vor große Probleme, und auch das Angriffsspiel funktionierte nun wie gewünscht. In der 43. Minute stand es 20:15 für den Favoriten, in der 52. Minute 25:17. Damit war klar, dass der zweifache Weltmeister auch erstmals die EM-Trophäe gewinnen würde. Mit diesem Sieg haben die Spanier ein Fix-Ticket für die in Deutschland und Dänemark angesetzte WM 2019.
Somit setzte sich am Ende die Routine durch. Die Spanier waren im Schnitt fast fünf Jahre älter als die Schweden, die das dritt-jüngste Team bei diesem Titelkampf stellten. Zwar hatten die Skandinavier zuvor alle ihre vier EM-Endspiele für sich entschieden, der bisher letzte Titelgewinn liegt allerdings schon 16 Jahre zurück. Seither kamen sie nie mehr über den fünften Rang hinaus. Dass sie in Kroatien das Optimum herausholten, zeigt die Bilanz, die mit vier Siegen und vier Niederlagen ausgeglichen ist.
Keine Sperren für Ziura und Bozovic
In Österreichs letztem Vorrundenspiel gegen Norwegen sahen Janko Bozovic und Vytas Ziura innerhalb von nur sieben Sekunden rot bzw. blau und wurden vom Feld gestellt. Am Samstag verlautete die Disziplinar Kommission der EHF ihr Urteil.
In beiden Fällen kam man zu dem Schluss, dass die Ausschlüsse gerechtfertigt waren, jedoch keine Absicht zu erkennen war den Gegenspieler im Gesicht zu treffen. Daher sieht die Kommission von einer weiteren Strafe ab, womit beide Spieler für das WM-Playoff Hinspiel im Juni gegen Weißrussland spielberechtigt sind.