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Hand und Fuß

26. Jänner 2010, 00:04 Uhr

Warum eigentlich ist Handball nicht annähernd so populär wie dasselbe Spiel mit dem Fuß? Es hat Dynamik, griffige Handlung, ist körperbetont, spannend bis zum Schluss, neigt sich mal zur einen, mal zur anderen Seite, wogt hin und her, um sich dann oft erst in der ...

Warum eigentlich ist Handball nicht annähernd so populär wie dasselbe Spiel mit dem Fuß? Es hat Dynamik, griffige Handlung, ist körperbetont, spannend bis zum Schluss, neigt sich mal zur einen, mal zur anderen Seite, wogt hin und her, um sich dann oft erst in der allerletzten Sekunde zu entscheiden.

Die Regeln sind nicht schwer zu begreifen, gut, es gibt einen Kreis, der nur ein halber ist, eine nicht ganz zu durchschauende Zeitspielregel, Siebenmeter und fliegende Wechsel, aber davon abgesehen muss das Runde in das Eckige, die Pille in den Kasten, die Perle ins Gehäuse, die Wuchtel in die Rein.

Und doch gibt es kaum Menschen mit Schals, Jacken oder Aufklebern von Gummersbach, Großwallstadt oder Hypo Niederösterreich, ist Fußball weltweit der unbestrittene Ballsport Nummer eins, Weltsprache, das neue Esperanto, und Handball nicht viel mehr als eine schützenswerte Randsportart. Liegt es an der unhandlichen Zahl der Tore? Beim Fußball entscheidet oft ein einziges, hat jedes Tor etwas Zufälliges, Schicksalhaftes, wird, so scheint es, in ihm der Weltgeist manifest, während sie im Handball leicht von der Hand gehen und wie Perlen aus einer aufgerissenen Kette purzeln.

Müssten also, um den Sport populärer zu machen, die Handball-Regelwerker die Beine in die Hand nehmen, ihre schützende Hand über das Tor legen und versuchen, das Toreschießen zu erschweren, während man im Fußball seit Jahren um das Gegenteil bemüht ist? Oder fußt es, Hand aufs Herz, darin, dass in einer Handballhalle nicht dieselbe Stimmung, der ekstatische Rausch des Fußvolks beinharter Anhänger, aufkommen kann wie in einem gut gefüllten Stadion?

Auch ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass es im Fußball immer wieder zu handfesten Überraschungen kommt, Luxemburg gegen die Schweiz gewinnt, Faröer gegen Österreich, während es im Handball die Außenseiter schwerer haben. Warum also ist Fußball um so vieles populärer? Wer hat Erklärungen zur Hand? Hände hoch.

Die Spiele bei der eben in Österreich stattfindenden Europameisterschaft sind jedenfalls beste Werbung für den Sport. Kaum ein Spiel, das vor den letzten Minuten schon entschieden ist. Österreich holt gegen Island in den letzten 48 Sekunden gar einen Drei-Tore-Rückstand auf, wobei der letzte Treffer praktisch mit dem Schlusspfiff aus der eigenen Hälfte geworfen wird.

Es gibt wunderschöne Ballstafetten, berauschende Spielzüge, grandiose Tore, wo der Ball wie um die Ecke hüpft – und trotzdem bleibt es König Fußball, der alle Trümpfe in der Hand hat und die Welt regiert. Trotzdem sollten die Handballer nicht das Handtuch werfen. Ihr Sport ist toll.

Handkuss.

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