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Österreichs größtes EM-Debakel endete mit Weidlingers Fast-Kollaps

Von Von Marlies Czerny aus Barcelona, 02. August 2010, 00:04 Uhr
Österreichs größtes EM-Debakel endete mit Weidlingers Fast-Kollaps
Immer cool bleiben: Weidlinger war das beim EM-Marathon schwer gefallen. Er wurde 18. Bild: GEPA

Nur mit einem Top-Ten-Platz und dem schwächsten EM-Ergebnis aller Zeiten verabschieden sich Österreichs Leichtathleten aus Barcelona. Die Bilanz konnte auch Günther Weidlinger nicht aufpolieren, der bei dem Hitzemarathon keinen kühlen Kopf bewahrte. Er wurde 18., Viktor Röthlin siegte.

„Jetzt kennt der Günther nicht einmal mehr seinen Papa“, schnaufte Heinrich Weidlinger an der Labestelle, wo er seinem völlig desorientierten Sohn Wasser reichte. „Er kollabiert ja fast.“ Bei 30 Grad Mittagshitze im brütend heißen Stadtkern liefen den Besuchern allein vom Zusehen Schweißperlen von der Stirn. Schatten spendeten zwar Palmen, aber die Urlaubsstimmung war für Herrn Weidlinger so weit weg wie ein Podestplatz für seinen Sohn. Der war am Anfang noch auf Medaillenkurs gelegen, doch nun kämpfte der 32-jährige Innviertler mit Wadenproblemen, mit großen Kopfschmerzen, mit gut 15 Kilometern, die noch vor ihm lagen bis ins Ziel.

Nach harten 2:23,37 Stunden mit Gehpausen war Weidlinger dort als 18. angekommen, acht Minuten nach dem abgebrühten Schweizer Sieger Viktor Röthlin. „Ich bin so froh, hier zu sein“, sagte Weidlinger stolz und legte einen Eisbeutel auf seinen Kopf. „Die Hitze war ein Wahnsinn. Das war das schwierigste Rennen, das ich je gemacht habe. Manchmal hab’ ich nicht einmal mitbekommen, was ich tu. Aber Aufgeben gibt’s nicht.“ Die Nacht zuvor war kurz gewesen, „bis drei Uhr hab’ ich geschlafen, dann haben die deutschen Werfer zu feiern begonnen im Park vor meinem Hotelfenster. Das war nicht so super.“

Die Deutschen und Schweizer in Feierlaune – und die Österreicher? Noch nie war es bei einer EM so schlecht gelaufen. Alles schwarzmalen wollte der Verband freilich nicht, obwohl er das Ziel verfehlt hat. Die Latte lag nach Göteborg 2006 nicht hoch, die Plätze sieben und neun von Weidlinger und Martin Pröll galt es zu übertreffen. Zuvor hatte Österreich nur 1986 in Stuttgart annähernd schlecht abgeschnitten, als wie heuer ein neunter Platz der beste war. Dazu gab es zwei elfte Ränge, heuer nur einen davon.

Prüller gab auf, Pflügl nicht

Eine schlaflose Nacht ab vier Uhr früh plagte Florian Prüller. „Dünnpfiff“, erklärte der Großraminger. Mit Magenschmerzen quälte er sich bis Kilometer 23, „ab da konnte ich nicht mal mehr aufrecht laufen, es ging nicht mehr.“ Somit stellte Österreich nicht genügend Finisher für die Team-Wertung, die an Spanien ging. Christian Pflügl aus St. Konrad biss sich durch und ließ in Summe einen Läufer hinter sich, er wurde 44. „Ich hab nie geglaubt, dass ein Marathon so hart sein kann“, sagte er, „zwischendurch wusste ich nicht einmal, ob ich auf der richtigen Straßenseite laufe.“ Dass die Orientierung des ÖLV-Teams aber stimmt, glaubt Anti-Doping-Kämpfer Wilhelm Lilge, dessen Athlet Andreas Vojta der größte Lichtblick war: „Das war wohl Österreichs sauberstes Team seit 50 Jahren.“

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8  Kommentare
8  Kommentare
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runforfun (675 Kommentare)
am 03.08.2010 06:49

Günther Weidlinger ist sicher einer der besten österreichischen Athleten die wir je hatten. Leider scheint die Steuerung seiner Formkurve für Großereignisse nicht zu stimmen. Vom läuferischen Potential - Unterdistanzzeiten - gehört er sicher zu den besten der Welt. Ich hoffe er kann es auch einmal bei einem Großereignis umsetzten. Günther Weidlinger, mach weiter so!

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am 02.08.2010 23:15

interessant, das wir bei viele dingen eher unterklassig sind ...
auch im vergleich mit ähnlich großen ländern ?

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 02.08.2010 23:31

Kann das sein, daß wir bei allen Sportarten hinten sind, wo man sich beim Training anstrengen muß???

Leichtathletik
Fußball
Tennis

Hat nicht ein Wissenschaftler zur jüngsten Dopingaffäre gemeint, daß es egal sei, ob österr. Athleten dopen oder nicht.
Da der Zustand dermaßen erbärmlich sei, daß Doping auch nix bringt???

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ghost40 (124 Kommentare)
am 02.08.2010 22:05

ist er diesesmal weder gestolpert noch sonst wo dagegen gelaufen.
Wahrscheinlich waren die hightech Wunderstutzen doch zu eng.
Sie sehen nicht nur schwul aus, sie bringen auch nichts - komisch, der Sieger und die nächsten Durchgekommenen hatten alle keine Wunderstutzen an.

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am 02.08.2010 22:12

eine marktlücke ?

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 02.08.2010 19:54

es wird gar nicht mehr gedopt; nicht bei den Schwimmern, nicht bei den Leichtathleten, das sollen die Österreicher auch tun, dann gibts wieder eine Medaille.

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 02.08.2010 23:32

Wo habens denn das her??

Kein Doping mehr??

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 02.08.2010 16:58

"Ö-hoffnungen" einen schönen urlaub in barcelona verbracht. dabei sein ist eben alles, und dan anderen wars halt nicht zu heiß. gut, daß es ausreden gibt.

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