Zoidl will bei der Vuelta dick da sein
PUERTO BANúS-MARBELLA. Obwohl er mit 60 Kilo so leicht ist wie noch nie, hat er bei der Spanien-Rundfahrt viel vor.
"Ich fühle mich so gut in Form wie schon lange nicht mehr", sagt Riccardo Zoidl. Was auch die obligatorischen Leistungstests bestätigten, die alle Fahrer der Vuelta a Espana vor dem morgigen Start gestern zu absolvieren hatten. Der Mühlviertler geht "erleichtert" in die zweite große Landesrundfahrt seiner Karriere. Statt 62 bringt Zoidl nur mehr 60 Kilogramm auf die Waage. Der austrainierte Fahrer des Trek-Rennstalls hat kein Gramm Fett mehr am Körper. Was ihm in den spanischen Bergen – neun von 21 Etappen enden mit einer Bergankunft – von Vorteil sein sollte.
Eigentlich wollte Zoidl heuer in Frankreich auf Tour gehen. "Klar, war ich kurz enttäuscht, als ich von der Änderung des Rennplans erfuhr. Doch die Vuelta ist eine tolle Herausforderung", sagt Zoidl.
Noch dazu, wo mit Christopher Froome, Nairo Quintana, Alejandro Valverde und Vincenzo Nibali die ersten vier der Tour de France nun auch in Spanien mit von der Partie sind. "Das macht die Rundfahrt natürlich nicht unbedingt leichter, wenn solche Kaliber dabei sind. Das Tempo wird hoch werden", sagt Zoidl.
Er gefällt sich für seine zweite "Grand Tour" nach der Giro-Teilnahme 2014 in der Jokerrolle. "Man wird nach der ersten Rennwoche sehen, wo ich im Gesamtklassement stehe. Wenn ich Rückstand habe, werde ich versuchen, eine Attacke zu starten, um einen Etappensieg zu holen. Ich habe viele Optionen", sagt der 26-Jährige. Der für die 3376,4 Kilometer mit dem Schweizer Fabian Cancellara aber einen erfahrenen Mann als Kapitän an der Seite hat. Der Schweizer hatte sich bei der Tour zwei Rückenwirbel gebrochen und kehrt nun bei der Vuelta ins Renngeschehen zurück.
Die Vuelta wird auf Eurosport täglich live übertragen.