Welser Revanche kam für Gmunden aus einer völlig unbekannten Ecke – 84:70
GMUNDEN. Der WBC Raiffeisen Wels glich in der Viertelfinalserie der Basketball-Bundesliga gegen die Allianz Swans Gmunden mit einem 84:70-Erfolg aus.
Dabei gelang nicht nur dem gesamten Welser Team eine Rehabilitation nach der 66:82-Pleite aus dem ersten Spiel, sondern auch eine Revanche. Doch die kam für Gmunden aus einer völlig unbekannten Ecke. Der 22-jährige Welser Eigenbauspieler Erwin Zulic, sonst nur wenig in der Bundesliga in Erscheinung, steuerte mit seiner Karrierebestleistung 16 Punkte bei. Acht davon kamen zu Beginn des Schlussviertels, als das Spiel noch völlig ausgeglichen war.
Bis zum 61:61 nach 30 Minuten war das zweite Viertefinal-Derby offen. Im ersten Viertel hatte Wels die Partie im Griff. Vor allem, weil sie im Vergleich zum ersten Spiel unter den Körben ihre körperlichen Vorteile ausspielen konnten. Doch schon in den ersten zehn Minuten spielte Zulic eine große Rolle. Denn als ihn Trainer Philip Dejworek auf das Parkett schickte, war er sofort präsent und in der Offensive gefährlich. Zulic versenkte insgesamt drei seiner ersten fünf Würfe. "Der Trainer hat mich aufs Feld geschickt und gesagt, dass jetzt meine Chance da ist und ich sie nutzen soll", sagte Zulic, der bisher im Schnitt nur sieben Minuten pro Bundesliga Partie im Einsatz stand und dabei auf nur 1,5 Punkte im Schnitt kam.
Als Wels im zweiten Viertel ein wenig zurücksteckte und Zulic wieder mehr auf der Bank Platz nehmen musste, schlug Gmunden aber sofort wieder zurück und ging bis zur Pause 44:40 in Führung. Im dritten Spielabschnitt stieg auf beiden Seiten die Intensität. Nur Zulic sah weiter nur zu. Erst zu Beginn des Schlussviertels brachte Dejworek den 1,90-Meter-Mann zurück. Und er dankte es ihm. Nachdem Deshawn Painter Wels in Führung gebracht hatte, legte Zulic mit drei erfolgreichen Würfen in Serie – zwei davon waren Dreipunkter – nach. Die Vorentscheidung. "In so einem Moment denkst du nicht mehr, dann lässt du nur noch fliegen", sagte Zulic. "Und ich werde jetzt nicht mehr damit aufhören." Am Sonntag hat er die nächste Gelegenheit.