Wegweisender UEFA-Kongress
GENF. Beim außerordentlichen Kongress des europäischen Fußballverbandes (UEFA) morgen Mittwoch in Genf stehen zahlreiche wichtige Punkte auf der Tagesordnung. Neben der Kür eines neuen Vizepräsidenten soll auch ein neuer Europa-Vertreter für die FIFA-Regierung gewählt werden. Außerdem sind die Finalorte für die Club-Wettbewerbe 2019 zu bestimmen.
Bei der Exekutivsitzung nach dem Kongress wird UEFA-Präsident Aleksander Ceferin einen Nachfolger von Angel Maria Villar Llona als einen der fünf UEFA-Vizepräsidenten berufen. Der zeitweise wegen Korruptionsvorwurfs festgenommene langjährige Top-Funktionär aus Spanien war zuletzt von seinen internationalen Ämtern zurückgetreten.
Zudem wird in der Schweiz unabhängig davon ein neues europäisches Mitglied für das FIFA-Council gewählt - der Russe Witali Mutko war vom Weltverband nicht mehr zugelassen worden. Da Alexej Sorokin, Chef des russischen WM-Organisationskomitees, als einziger Kandidat antritt, sollte die Wahl ein Selbstläufer sein. Die Auswahl des Austragungsortes für das Champions-League-Endspiel 2019 ist mit nur zwei Bewerbern gering. Einfluss sollen neuerdings auch Kriterien wie Pressefreiheit und Menschenrechte haben. Das Finale der europäischen Königsklasse wird entweder im Olympiastadion von Baku oder im Estadio Metropolitano in Madrid stattfinden.
In der laufenden Saison wird der Sieger in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gekrönt werden. Das Finale der Europa League wollen ebenfalls Baku sowie Sevilla mit der Arena Estadio Ramon Sanchez Pizjuan und Istanbul mit der Besiktas Arena ausrichten. 2018 endet die Europa League in Lyon. Den ausufernden Transfersummen will UEFA-Präsident Ceferin einen Riegel vorschieben. Eine strikte Einhaltung des Financial Fairplay sei für den Slowenen unumgänglich, hieß es.
Im Bestreben, die Auswüchse auf dem Transfermarkt einzudämmen, werden die Rufe nach einem Wechselschluss vor Saisonbeginn lauter. Doch wirklich Abhilfe dürfte nur eine flächendeckende Lösung in den wichtigsten europäischen Ligen bringen. Hier kommt Ceferin eine wichtige Rolle zu - wie auch bei seinem Wunsch nach einer Gehaltsobergrenze für Spieler.