US Open: Thiem als letzte Hoffnung, Meusburger vor Karriere-Ende
NEW YORK. Für Österreichs Tennis-Asse war bei den US Open rasch Endstation. Sowohl Jürgen Melzer als auch Patricia Mayr-Achleitner und Yvonne Meusburger verloren ihr Auftaktspiel, ohne einen Satz zu gewinnen.
Damit ruhen die Hoffnungen auf Youngster Dominic Thiem, der kommende Woche seinen 21. Geburtstag feiert.
Der österreichische Großkampftag endete mit einem Rückschlag: Meusburger scheiterte nach nur 57 Minuten an der Tschechin Karolina Pliskova mit 2:6, 2:6. Patricia Mayr-Achleitner erging es gegen die Australierin Casey Dellacqua mit 5:7, 3:6 nicht besser. Und auch Melzer machte keinen Stich: Der 33-jährige Niederösterreicher unterlag dem Spanier Marcel Granollers mit 6:7, 3:6, 2:6.
Da passte es, dass Österreichs beste Tennisspielerin, Meusburger, nach ihrer Niederlage bekannt gab, dass sie ihre Karriere beendet. Die 30-jährige Vorarlbergerin hört damit als aktuelle Nummer 60 der Welt auf und will bis auf ein mögliches Abschiedsspiel bei den Australian Open 2015 kein Spiel mehr bestreiten. "Das war eine reifliche Überlegung. Aber mein Gefühl sagt mir, dass jetzt Schluss ist."
Nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe war Andreas Haider-Maurer gegen den Weltranglisten-19. Roberto Bautista-Agut aus Spanien im Einsatz.
Damit sind aus heimischer Sicht die Augen auf Thiem gerichtet. Bei den Australian und French Open zog der Niederösterreicher in seinem ersten Grand-Slam-Jahr in die zweite Runde ein, in Wimbledon war in Runde eins Endstation. Ein weiteres Auftakt-Aus soll es nun bei den US Open nicht werden, doch die Strapazen einer langen Tennis-Saison stecken Österreichs Nummer eins in den Knochen. Eine zehntägige, gezielte Vorbereitung auf das Major in der Nähe New Yorks bzw. auf der Anlage selbst scheint aber Früchte zu tragen. "Ich fühle mich viel besser und auch das Training läuft gut."
Gegen Lukas Lacko ist der Niederösterreicher zumindest vom Ranking her Favorit, liegt der Slowake in der Weltrangliste als 84. doch um 39 Plätze hinter der rot-weiß-roten Hoffnung. Außerdem hat der 26-Jährige in Flushing Meadows bei sieben Versuchen noch kein einziges Erstrundenspiel für sich entschieden. Ob US-Open-Debutant Thiem diese Serie verlängern kann? Der Lichtenwörther ist gewarnt, nachdem er bei den jüngsten zwei Turnieren in Nordamerika jeweils in Runde eins gescheitert war: "Gegen Lacko wird das megaschwer. Ich habe heuer schon Phasen gehabt, in denen ich Favorit gewesen wäre. Aber jetzt ist das eine klassische 50:50-Partie. Ich muss mir eine Favoritenposition erst wieder erarbeiten."
"Die trauen mir etwas zu"
Erfolge bei diesem Major würden Thiem fraglos entscheidend näher an sein Ziel heranbringen, im Jänner bei den Australian Open unter den 32 Gesetzten zu sein. Manche Experten sehen ihn offenbar bald dort. Thiem nimmt ein ESPN-Fotoshooting mit ihm als positives Zeichen dafür und Extra-Motivation. "Die Fotos brauchen sie für ihre Übertragungen. Falls ich auf einem der großen Plätze spiele. Die trauen mir das also schon wieder zu."