Strugls Vision: Das Gießkannenprinzip soll im Sport endlich ausgedient haben
LINZ. Oberösterreichs Sport-Strategie ist nach einem Jahr Arbeit auf dem Papier so gut wie fertig – eines der ehrgeizigen Ziele bis 2025 ist es, die Förderungen neu aufzustellen.
Gestern, 11 Uhr Vormittag, im Linzer Ursulinenhof. Das Zeichen, das gesetzt werden sollte, war unverkennbar. Einigkeit wurde demonstriert, saßen doch neben Sportlandesrat Michael Strugl auch die Dachverbandspräsidenten Franz Schiefermair (Union), Fritz Hochmair (Askö) und Herbert Offenberger (ASVÖ) sowie Gerhard Götschhofer als Vorsitzender des Fachratsauschusses an einem Tisch. Man wolle an einem Strang ziehen, wenn es um die "Sportstrategie Oberösterreich 2025" geht. Ein ehrgeiziges Projekt, wie Strugl sagt: "Die Strategie wird sich aber erst bewähren, wenn sie umgesetzt wird." Und: "Wir werden dazu Mut brauchen und alte Zöpfe abschneiden müssen, wenn wir keine kosmetische Operation wollen."
Die Entstehungsgeschichte: Am 18. Dezember 2014 wurde der Entschluss für diese Strategie gefasst. 150 Persönlichkeiten aus dem Sport (darunter Spitzenathleten wie Sabrina Filzmoser und Walter Ablinger bis hin zu Funktionären von kleineren Vereinen) haben danach immer wieder unter der Leitung einer externen Beraterin, der Schweizerin Gabriele Madlehner, in Arbeitsgruppen diskutiert.
Der Plan: Die Vision ist es, so Strugl, "den Sport und die Bewegungskultur in den Köpfen zu verankern und den hohen Stellenwert des Sports in der Gesellschaft zu verdeutlichen." Die Eckpfeiler des Plans: Vernetzung mit der Wirtschaft und dem Tourismus sei wichtig, Nachwuchs- und Trainerarbeit genauso und eine Internationalisierung. Wobei Strugl weiß, wie schwer eine Umsetzung ist, vor allem wenn das Gießkannenprinzip abgeschafft werden soll: "Als politisch Verantwortlicher weiß man, was da auf einen zukommt. Die Förderungen zu evaluieren, wird das Schwierigste. Aber wir müssen alle Systeme überdenken."
Das Geld: Dass mit den derzeitigen zwölf Millionen Euro im Landesbudget keine großen Sprünge gemacht werden können, sagt Strugl auch: "Richtung 20 Millionen muss es schon gehen."
Die ersten Maßnahmen: Diese sollen in absehbarer Zeit gesetzt werden. So sollen etwa Volksschüler zu mehr Bewegung animiert werden. Auch soll es nicht mehr so viele Gremien geben, das Sportgesetz soll novelliert werden. Die Fäden laufen bei der Landessportorganisation mit Direktor Gerhard Rumetshofer zusammen: "Wir stellen demnächst ein Handbuch fertig, es wird einen genauen Zeitplan geben." Der Slogan: "Dein Leben. Dein Sport. Es ist Deine Zeit!" Rumetshofer: "Damit ist keine Altersgruppe, keine Sportart ausgeschlossen."
Die Dachverbände: Egal, ob Union-, Askö- oder ASVÖ-Vertreter – alle Beteiligten lobten gestern das Projekt in höchsten Tönen, Synergien würden ermöglicht. Über die Dachverbände und deren Sinnhaftigkeit wurde beim Sportkonzept 2025 übrigens nicht diskutiert. Teamwork sei im Mittelpunkt gestanden.
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"... eines der ehrgeizigen Ziele bis 2025 ist es, die Förderungen neu aufzustellen."
Dafür benötigt die Landesregierung 10 Jahre !!!
Ist das zu fassen? So etwas traut sich der Strugl auch noch laut zu sagen!
Merkt euch liebe Forumsteilnehmer, wenn also euer Chef morgen mit einem ehrgeizigen Projekt (Betonung auf "ehrgeizig") an euch heran tritt, dann bitte unter Hinweis Strugls anmerken, dass es bis 2025 dauern werde
Diese Parteibüchler sind schon dermaßen weltfremd, dass sie es nicht einmal mehr merken, wenn sie so eine Scheiße, äh sorry - einen Lapsus von sich geben.
"2025"
Das habe ich glatt überlesen.
Echt peinlich.
da gibt es so manchen Tennisverein im Linzer Raum welche mehrere Zehntausende Euro pro Jahr Förderung bekommen.
Man fragt sich wozu?
Jugendarbeit wird dort kaum gemacht und wenn dann Trainingseinheiten sind müssen die Eltern sowieso selber zahlen.
Mitgliedsbeiträge sind genauso hoch wie bei Vereinen ohne Förderung.
Aber wohin fliesen eigentlich solche Summen dann jährlich?
Warum erst 2015 umsetzen !
Bis dahin haben alle die sogenannte situationselastische Beamtendemenz !
Es wird alles bleiben wie es ist--ihr werdet sehen !!!
Dieses politische System gehört umgehend entfernt !
Wenn alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen (wie Strugl sagt), dann müssen die Dachverbände zusammengelegt und „entpolitisiert“ werden. Sonst ist es besser die derzeitigen zwölf Millionen Euro im Landesbudget zu reduzieren statt zu erhöhen oder will man alte Zöpfe fördern statt abschneiden?
Solange wieder nur über die (politischen) Dachverbände ausbezahlt wird, ist die Hoffnung auf positive Änderungen unberechtigt.
Randsportarten sind zudem selten oder schlecht in den Dachverbänden vertreten.