Sieg in Wels – Zoidl zeigte Österreichs bestem Sprinter das Hinterrad
WELS. Gesamtsieg bei der Österreich-Rundfahrt, bei der Tour durch Oberösterreich im Vorjahr und dazu den Staatsmeister-Titel 2013 und heuer – die wichtigsten heimischen Radrennen hat Riccardo Zoidl mit seinen 26 Jahren bereits für sich entscheiden können. Am Mittwoch fügte er seiner langen Erfolgsliste endlich auch den Sieg beim Welser Innenstadt-Kriterium hinzu.
Der Mühlviertler vom amerikanischen Trek-Team gewann vor Marco Haller (Katjuscha) und Lokalmatador Patrick Konrad (Gourmetfein Wels).
"Eigentlich ein Wunder, dass ich gegen den schnellsten Sprinter Österreichs diesmal ein Leiberl hatte", sagte Zoidl. Haller hatte vor zwei Wochen bei der Österreich-Rundfahrt die Abschlussetappe nach Wien für sich entscheiden können.
Für Zoidl nicht nur deswegen eine große Genugtuung. 2012 schnappte ihm den Sieg in Wels in einem Überraschungs-Coup Teamkollege Lukas Pöstlberger weg. Und im Vorjahr war Markus Eibegger der Stärkere. Doch nun durfte Zoidl endlich jubeln.
Für ihn freute sich auch Bernhard Eisel. Der Steirer, der bereits dreimal in der Messestadt als Sieger hervorging, wusste schon vor dem Rennen, dass es schwierig werden würde. "Mir fehlt eindeutig die Spritzigkeit", sagte der 33-Jährige. Kein Wunder nach 3663,5 Rennkilometern bei der Tour de France. 12.526 hat er heuer insgesamt schon bei 75 Renntagen gesammelt. Doch Eisel kam auch bei seiner zehnten Teilnahme einmal mehr ins Ziel an den Champs-Elysées. Nicht ohne Schmerzen. "In den Pyrenäen-Etappen bekam ich einen Abszess, und infolge der schiefen Sitzposition kämpfte ich dann mit Knieproblemen", erzählt Eisel. Auch der Tscheche Leopold König (NetApp), bei der Frankreich-Rundfahrt überraschender Siebter und gestern Fünfter in Wels, musste auf die Zähne beißen. "Ich bin einfach nur noch müde", sagte der Vuelta-Etappengewinner, der als kommender Star im Radzirkus gilt.
Heute Rennen in Bischofshofen
Ausrasten gibt es aber wohl kaum. Schon heute dreht sich das Rad weiter im Kriterien-Zirkus. In Bischofshofen steigt ein Rennen. Zoidl wie auch Eisel sind so wie der Rest der heimischen Elite am Start. Der Wels-Sieger hat es danach eilig. Freitag früh geht der Flieger zu den nächsten Rennen in die USA.
Ergebnisse Wels
Herren-Rennen (56 km/Schnitt: 43,2 km/h): 1. Riccardo Zoidl (Trek Cycling), 2. Marco Haller (Katjuscha), 3. Patrick Konrad (Gourmetfein Wels), 4. Benjamin Edmüller (Gebrüder Weiss Oberndorfer Braunau), 5. Leopold König (Tch/NettApp), 6. Georg Preidler (Giant), 7. Gregor Mühlberger (Tirol Cycling)
Damen-Rennen (24 km): 1. Beate Zanner (D), 2. Verena Eberhardt (Bigla Cycling Team), 3. Anna Stricker (It)
Junioren-Rennen (16 km): 1. Moritz Irendorfer (RC Trieben), 2. Florian Kierner, 3. Manuel Haugeneder (beide Gourmetfein Wels)
sehr huter radsport und spannend bis zuletzt, wir sind begeistert gewesen und daken dem Präsidenten Resch samt Team für seinen einsatz zum radsport vielen DANK
Die Leistung der Radrennfahrer steht außer Zweifel, hüten werde ich mich vor einer Äußerung zum Rennergebnis, kommentieren möchte ich aber eine stadtbelebende Veranstaltung: Es war schön österreichische Landsleute in Überzahl in der Innenstadt um eine Uhrzeit (nach Geschäftsschluss) anzutreffen, zu der normalerweise das Zentrum von ausländischen Welsern domminiert wird.