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Sabrina Filzmoser: Sie steckt ein, sie teilt aus

23. April 2011, 00:04 Uhr
Sie steckt ein, sie teilt aus
Die Judo-Europameisterin Bild: Gepa

Es ist ein emotionaler Hochseilgarten, ein Crashtest der brutalen Art, die wildeste Achterbahnfahrt ihres Lebens, welche die 30-jährige Sabrina Filzmoser ins Schleudern brachte, von einem Extrem ins andere.

Es ist ein emotionaler Hochseilgarten, ein Crashtest der brutalen Art, die wildeste Achterbahnfahrt ihres Lebens, welche die 30-jährige Sabrina Filzmoser ins Schleudern brachte, von einem Extrem ins andere. Erst der selbstgewählte und rätselhafte Tod ihrer Freundin und Wegbegleiterin Claudia Heill, der auch die Welserin ins Bodenlose, in eine Leere stürzte. Dann der sportliche Höhepunkt, unmittelbar angesteuert vom Tiefpunkt aus, zwei Tage nach Heills Begräbnis: Bei der Judo-EM in Istanbul kam am Donnerstag in der Gewichtsklasse bis 57 kg keine Gegnerin an ihr vorbei – Gold! Eine Kraft von oben, ja, die habe sie gespürt, erzählte Filzmoser den OÖNachrichten.

Ob ihr der Sinn von Ostern helfe? Ein Glaube an die Auferstehung? „Gläubig bin ich schon“, nickt die Vorzeigesportlerin, „aber nicht primär auf das Christentum bezogen. Ich glaube, dass es nach dem Tod etwas gibt, der Mensch nicht einfach ausgelöscht wird. Auch Claudia ist nicht weg für mich. Sie ist nur einen Schritt vor uns.“

Ihren eigenen Weg hat sich Filzmoser selbst nicht leicht gemacht. Judo verlangt neben unzähligen körperlichen und mentalen Komponenten vor allem eines: Disziplin. Der Körperfettwert der 1,73 Meter großen und 57 Kilogramm leichten Athletin lag oft nur bei zwei Prozent, ein unterirdischer Wert, einer, der nur durch beinhartes Hungern und Trainieren erreicht wird. Ist aller Verzicht, auf den sie auch ihre jüngere Schwester Lisa oft hinwies, alles wert? Wenn wie bei Olympia 2008 in Peking in Runde eins und nicht erst im Finale Endstation ist? „Lisa hat gesagt: Dann hättest eh zehn Mal mit mir fortgehen können und es wäre dasselbe rausgekommen. Das bin aber nicht ich“, sagt Filzmoser, und eine Narbe an ihrer Oberlippe erzählt von einer ihrer vielen Verletzungen, als sie mit dem Mountainbike in die Heckscheibe eines Auto krachte. „Wenn ich aber nicht alles gegeben und nicht auf alles verzichtet hätte, hätte es bestimmt nicht für meine WM-Medaillen gereicht.“ Zweimal Bronze war das (2005 und 2010), an der Spitze der Weltrangliste ist sie Stammgast.

Wie auf den Gipfeln dieser Welt, auf dem Dachstein, ihrem Quell der Inspiration, und in Japan. Die Multikraft-Wels-Kämpferin mit dem Flugpilotenschein liebt das Land der aufgehenden Sonne, den Respekt, den die Japaner leben. Sie hat die HTL für Maschinenbau in Wels abgeschlossen, jetzt studiert sie Japanologie (MBA für Japanische Kultur, Management und Budo) und die täglichen Nachrichten aus den atomar verseuchten Zonen. Die Wertigkeiten im Leben, die hat sie in den letzten Tagen wieder neu geordnet.

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