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Rad-Hoffnung Gogl: "Das wäre wie im Fußball ein Profivertrag bei den Bayern"

Von Dominik Feischl, 06. Oktober 2015, 00:04 Uhr
Rad-Hoffnung Gogl: "Das wäre wie im Fußball ein Profivertrag bei den Bayern"
Volle Kraft voraus: Der 21-Jährige will in die Rad-Champions-League. Bild: Tinkoff

WOLFSEGG. Das Wolfsegger Rad-Talent Michael Gogl hat gute Karten, im nächsten Jahr beim Millionen-Team Tinkoff-Saxo Bank unterzukommen. Die OÖN sprachen mit dem 21-Jährigen über seine bisherigen Eindrücke in der Radsport-Champions-League.

Gerade von der WM in den USA zurückgekommen, musste er nur wenige Tage später bereits wieder in Belgien trotz Magen-Darm-Infekts bei der Eurometropole-Rundfahrt im Sattel sitzen – das aufstrebende Wolfsegger Rad-Ass Michael Gogl bekommt derzeit keine Verschnaufpause. Das Rennen um einen lukrativen Profi-Vertrag im Ausland ist voll im Gange. Doch die Schufterei könnte sich für den 21-Jährigen in Balde auszahlen. Die Chancen auf einen Vertrag bei "Big Player" Tinkoff-Saxo Bank, der Mannschaft von Weltmeister Peter Sagan und Giro-Gewinner Alberto Contador, stehen nicht schlecht, wie er im OÖN-Gespräch verrät.

 

OÖN: Wie ist das Leben als Praktikant bei einem der größten Radteams der Welt?

Michael Gogl: Es gibt sicher unangenehmere Arbeitsplätze. Ich bin stolz und für jeden Tag dankbar, den ich da derzeit erleben darf. Früher hab ich viele der Topfahrer im Fernsehen gesehen, nun darf ich gemeinsam mit ihnen im selben Rennen fahren.

Was ist Ihr Eindruck von der großen Radsport-Welt?

Auch die Großen lassen nicht den Star heraushängen. Du bist als Junger willkommen im Feld. Die Rennen sind enorm schnell, die dauernde Reiserei und Jetlags dürfen dir nichts ausmachen. Dann tolle Erlebnisse wie letzte Woche bei der Eurometropole, als ich im Zielstadion von Paris-Roubaix eine Aufwärmrunde drehen durfte.

Wie stehen die Chancen auf eine Weiterverpflichtung?

Der starke Leistungstest im Frühsommer war meine Eintrittskarte für die Praktikanten-Stelle. Ich habe mich dann mit guter Helferarbeit bei meinen Einsätzen für Tinkoff weiterempfohlen. Dafür gab es viel Lob. Aber gut Rad fahren können viele. Ich weiß, dass es viel mehr als das braucht. Es ist eine beinharte Auslese. Mit etwas Glück bekomme ich eine Chance, was natürlich ein Wahnsinn wäre von der Wertigkeit her. Das wäre wie im Fußball ein Profivertrag bei den Bayern. In den nächsten Tagen dürfte endlich eine Entscheidung fallen.

Was steht bis dahin noch an?

Drei Rennen, darunter der Top-Klassiker Paris-Tours am Sonntag. Danach freu ich mich schon auf gemütlichere Wochen und auf mehr Zeit mit der Freundin.

Rad-Hoffnung Gogl: "Das wäre wie im Fußball ein Profivertrag bei den Bayern"
Michael Gogl Bild: Reinhard Eisenbauer

Saisonende für Zoidl

Absage: Anders als Michael Gogl kann Riccardo Zoidl schon eine ruhigere Kugel schieben. Der Mühlviertler, beim Top-Rennstall Trek unter Vertrag, wäre eigentlich für die Lombardei-Rundfahrt am vergangenen Sonntag vorgesehen gewesen. Doch krankheitsbedingt musste er sein letztes Saisonrennen, das Ex-Tour-Sieger Vincenzo Nibali gewann, absagen. Dennoch weilt Zoidl in Italien, weil bei Trek die Weichen für die kommende Saison gestellt werden. Der Vertrag des 27-Jährigen läuft mit Jahresende 2016 aus.

Großaufgebot: Kommendes Jahr spielen so viele Oberösterreicher wie noch nie im Konzert der Großen mit. Der Schwanenstädter Lukas Pöstlberger erhielt wie der Haidershofener Gregor Mühlberger einen Zwei-Jahres-Vertrag beim deutschen Team Bora. Auch Glocknerkönig Felix Großschartner, wie Gogl derzeit noch beim Team Tinkoff Stagiaire (Praktikant), werden Kontakte zu mehreren Rennställen nachgesagt.

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