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„Novak Academy“ als Symbol Serbiens

Von Michael Djukic aus Belgrad, 23. Juni 2012, 00:04 Uhr
„Novak Academy“ als Symbol Serbiens
Novak Djokovic triumphierte 2011 zum ersten Mal in Wimbledon. Bild: Reuters

BELGRAD. Der kometenhafte Aufstieg von Novak Djokovic zum besten Tennisspieler der Welt hat Spuren hinterlassen – selbst an der Mündung der Save in die Donau.

Am Belgrader Ufer schimmern die beiden größten Flüsse am Balkan in den Glaswänden der „Novak Academy“ um die Wette. Dahinter entspannt der 25-Jährige genüsslich im Stuhl-Whirlpool.

Der Anblick des Tennis-Komplexes ist atemberaubend, liegt er doch direkt unterhalb der 50 Hektar großen Belgrader Festung, die von den Römern vor 1900 Jahren erbaut wurde. Vor genau acht Monaten eröffneten dort Djokovics Eltern Srdjan und Dijana das luxuriöse Tennis-Areal. Während ihr weltberühmter Sohn auf Tournee ist, leiten sie die Akademie. Das ist viel Arbeit. „Vor zwei Wochen wurde das gesamte Areal von Schauspielern und Unternehmern aus aller Welt gemietet. Zudem ist die Akademie Austragungsort der Serbian Open“, sagte Jelena Markovic vom Empfang. Ansonsten steht es den nächsten serbischen Tennis-Hoffnungen zur Verfügung. Ein kleiner Auszug aus dem Angebotsregister gefällig? Rund 25 Indoor- und Outdoor-Plätze auf verschiedenen Belägen (die für jeden Anlass umdisponiert werden können), ein exquisites Fitness- und Erholungs-Spa sowie volle medizinische Betreuung mit eigenem Psychologen.

Warum Djokovic diesen Aufwand für serbische Tennis-Talente betreibt, wird schnell klar. „Ich habe meinen zwölften Geburtstag gefeiert, als die Angriffe begannen“, sagte „Nole“ über die NATO-Bombenanschläge vom 22. Mai 1999 in Belgrad. „In Serbien gab es kein System. Um Profi zu werden, musste ich weg.“ Mit hohem finanziellen Risiko wechselte er nur wenige Wochen später in eine Münchener Tennis-Akademie. Was danach folgte, weiß man. „Ich hab mir geschworen, der Welt zu zeigen, dass es gute Serben gibt.“ In Belgrad tragen heute Jungs seinen Bürstenschnitt am Kopf, Mädchen seinen Namen im Herzen. Serbien ist ein Land, das Siege gut gebrauchen kann. Ein Land, das auf einen wie Djokovic nur gewartet hat.

Titelverteidiger unter Druck

Ab Montag wird Serbiens Fahnenträger bei Olympia alles in die Waagschale werfen, um seinen Grand-Slam-Titel in Wimbledon zu verteidigen. Diesmal geht es um noch mehr: Falls der Titelverteidiger vor dem Finale ausscheidet, könnte er seine Nummer eins in der Weltrangliste verlieren – an den sechsfachen Wimbledon-Sieger Roger Federer. Triumphiert der Schweizer, würde er erstmals seit 24. Mai 2010 an der Spitze der Weltrangliste zu finden sein.

Falls Djokovic tatsächlich vorzeitig scheitert, ändert das nichts an seiner Symbolik. Nach seinem Vorjahressieg auf dem „heiligen Rasen“ bot ihm der serbische Ex-Präsident Boris Tadic sein Amt an: „Er sollte statt mir das Land regieren.“ Eine zusätzliche Motivation für das Gesicht Serbiens? Die Präsidentensuite in seiner Akademie bezieht der Tennis-Held schon.


Die Akademie

Die Tore zur Djokovic-Akademie stehen grundsätzlich allen offen. Ein Monat Training in der Tennisakademie kostet 2300 Euro. Im Preis inkludiert sind auch Unterkunft und drei Mahlzeiten am Tag.Mehr Informationen finden Sie auf www.novaktennisacademy.com

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