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Nibali vor Spazierfahrt nach Paris

26. Juli 2014, 00:04 Uhr
Alleskönner
Bild: epa

PARIS. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hat Vincenzo Nibali bereits in den Palazzo Chigi nach Rom eingeladen. Der Sizilianer, der sich anschickt, 16 Jahre nach Marco Pantani die Frankreich-Rundfahrt zu gewinnen, muss nur mehr das 54 Kilometer lange und hügelige Einzelzeitfahren zwischen Bergerac und Périgueux erfolgreich hinter sich bringen.

Doch es besteht kein Zweifel, dass der Astana-Kapitän mit 7:10 Minuten Vorsprung auf den Zweiten, Thibaut Pinot, auch dies erfolgreich meistert und damit als Sieger der 101. Auflage der Tour de France feststeht. Einen derart großen Vorsprung in der Gesamtwertung hatte letztmals Lance Armstrong 2002 gegen Jan Ullrich herausgefahren.

Die "Gazzetta dello Sport" schrieb gestern angesichts der außerordentlichen Dominanz des 29-Jährigen, der sich nach der Spanien-Rundfahrt (2010) und dem Giro d’Italia (2013) auch die Tour sichern wird: "Nibali geht in die Geschichte ein. Die Demonstration der absoluten Macht. Der Sonnenkönig, der Herrscher". Nur ein Sturz könnte die Krönung von Nibali noch verhindern.

Nach seiner Gala am Donnerstag in Hautacam, wo er drei Tage vor dem großen Finale in Paris seinen bereits vierten Etappensieg feierte, war Nibali zu Scherzen aufgelegt: "Man nennt mich den Pyrenäenfloh", sagte der knapp 1,80 Meter große Sizilianer. Seine Auffahrtszeit nach Hautacam war mit rund 37:30 Minuten im historischen Vergleich aber nicht außergewöhnlich. Rund 25 Fahrer – darunter aber auch etliche erwischte oder mutmaßliche Dopingsünder der EPO-Jahre – waren bei vier Auflagen seit 1994 schneller. Das stimmt auch Giuseppe Martinelli, Nibalis sportlichen Leiter aus dem Problem-Rennstall Astana, positiv. "Man sollte das, was im Radsport war, nicht mit dem vermischen, was er aktuell ist." Pantani war ein Jahr nach seinem größten Triumph in Frankreich unter Dopingverdacht aus dem laufenden Giro genommen worden. Fünf Jahre später starb er an einer Überdosis Kokain.

Noch ist Nibali nicht als Sieger am Pariser Triumphbogen vorgefahren, da schwebt dem Sizilianer bereits der nächste Coup vor. "Das Ziel im nächsten Jahr könnte sein, bei Giro und Tour auf Sieg zu fahren." Er habe die beiden Rundfahrten zu Beginn seiner Karriere schon im gleichen Jahr absolviert. Und nun sei er mit 29 Jahren auf seinem höchsten physischen Niveau. Pantani gelang dies 1998 bereits. Und Nibali will seinem Vorgänger auch schon bald Tribut zollen. Er werde nach der Tour das Grab des "Piraten" in seiner Heimat Cesenatico besuchen. Davor wird Nibali aber am Sonntag vor den Champs-Elysées in Paris groß gefeiert.

Mit Vincenzo Nibali gewinne der kompletteste Rennfahrer der Tour, sind sich die Experten längst einig. Der Italiener überzeugt auf vielfache Weise.

Alleskönner

Körperliche Stärke: 1,5 Kilogramm habe Nibali abgenommen heuer und er sei sowieso in der Form seines Lebens, sagt mit Paolo Slongo der langjährige Trainer des Sizilianers. Der vor allem in den Bergen mit seinen leichtfüßigen Antritten die Konkurrenz mühelos stehenlässt. Doch auch im Zeitfahren hat Nibali keine Schwächen.

Technische Stärke: Nibali gilt auch als Könner auf dem Rad. Kaum einer beweist so viel Mut bei den Abfahrten und hat in brenzligen Situationen sein Arbeitsgerät so gut unter Kontrolle. Auch die Kopfsteinpflaster-Passagen zu Beginn der Tour meisterte Nibali trotz fehlender Erfahrung gut.

Mentale Stärke: Rückhalt gibt dem „Hai von Messina“ seine Familie. Im Herbst 2012 hatte Nibali seine Freundin Rachele geheiratet, und am 28. Februar des heurigen Jahres machte Emma Vittoria das Paar zur Familie. Zusammen mit ihnen lebt Nibali seit längerem bereits im schweizerischen Lugano.

Sieg an Navardauskas

Der Litauer Ramunas Navardauskas hat gestern die 19. Etappe über 208,5 Kilometer von Maubourguet nach Bergerac gewonnen. Der Garmin-Profi kam bei strömendem Regen sieben Sekunden vor den ersten Verfolgern ins Ziel, auf den Rängen landeten John Degenkolb und Alexander Kristoff.

19. Etappe, Maubourguet - Bergerac/208,5 km): 1. Navardauskas (Ltu) Garmin 4:43:41 Stunden, 2. Degenkolb (D) Giant-Shimano + 7 Sekunden, 3. Kristoff (Nor) Katjuscha, 4. Renshaw (Aus) Omega Pharma, 5. Bennati (It) Tinkoff-Saxo; weiters: 24. Nibali (Ita) Astana alle gleiche Zeit; 154. Eisel (Ö) Sky +7:57; Gesamt: 1. Nibali 85:29:26 Stunden, 2. Pinot (Fra) FDJ +7:10 Minuten, 3. Peraud (Fra) AG2R 7:23, 4. Valverce (Sp) Movistar 7:25, 5. Bardet (Fra) AG2R 9:27; 126. Eisel +4:07:38 Stunden.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 26.07.2014 13:59

noch sehr spannend.

aber nibali ist schon einsame klasse - hoffentlich nicht so wie armschtrong.......

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pepone (60.622 Kommentare)
am 26.07.2014 13:41

oder NOCH NICHT ! grinsen
die ärgsten Sünder der Vergangenheit sind die heutigen Mannschaftsmanager ... sowas erlaubt der UCI !!!

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