Lukas Weißhaidinger: Die Welt ist keine Scheibe
PRAG. Lukas "Luky" Weißhaidinger ist heute der Erste des österreichischen Teams, der bei der Hallen-EM der Leichtathleten in Prag in Aktion tritt. In der Qualifikation der Kugelstoßer wird er einen "Lucky Punch" brauchen, um sich für das Finale zu qualifizieren.
18,50 Meter lautete die Qualifikationsnorm für die EM, dass Weißhaidinger beim Gugl-Indoor die Kugel auf 18,97 Meter beförderte, hat ihn selbst überrascht. "Damit hab‘ ich nie gerechnet, ich hatte ja eine einjährige Kugelstoß-Pension hinter mir", sagt der 23-Jährige aus Taufkirchen an der Pram. Sein Lieblingssportgerät ist ja der Diskus, dem er sich auch im Sommer wieder voll widmen wird. Aber Weißhaidingers Leichtathletik-Welt ist nicht nur eine Scheibe. Als Alternative nimmt er sich die Kugel zur Brust. Einerseits, um im Winter im Wettkampfmodus zu bleiben, andererseits, um bei der Vergabe der Fördermittel nicht durch die Finger zu schauen. Mir der EM-Teilnahme in Prag bleibt Weißhaidinger auf dem Radar der Beobachter. Seine Erwartungen sind allerdings eher realistisch als abgehoben. "Ich möchte meine Qualifikationsleistung bestätigen, ob das für das Finale am Freitag reicht, ist jedoch eher fraglich." Im Feld von 34 Kugelstoßern liegt Diskus-Spezialist Weißhaidinger mit seiner persönlichen Bestleistung (19,32 Meter) auf Platz 31.
Österreichs Aufgebot in Prag umfasst sieben Athleten. Mit der erkrankten Hürdensprinterin Beate Schrott und dem an der Achillessehne verletzten Mehrkämpfer Dominik Distelberger fehlen zwei Topleute. Das bescheidene Ziel des Verbandes: ein Top-Ten-Platz. Selbst das wird nicht so einfach werden.
Österreichs Team bei der Leichtathletik-Hallen-EM in Prag (Donnerstag bis Sonntag): Frauen: Kira Grünberg (Stabhochsprung), Jennifer Wenth (3000 m); Männer: Markus Fuchs (60 m), Andreas Rapatz (800 m), Brenton Rowe (3000 m), Andreas Vojta (3000 m), Lukas Weißhaidinger (Kugelstoß)