Handball: Geld schießt in Katar weiter Tore
DOHA. Katar gegen Polen sowie Spanien gegen Frankreich – so lauten die Halbfinal-Paarungen bei der Handball-Herren-Weltmeisterschaft heute in Doha.
Wobei die Spieler aus dem Gastgeberland nach den Erfolgen über Österreich und am Mittwochabend gegen Deutschland nach dem nächsten Jackpot greifen. Rund 100.000 Euro sollen die Kataris ihren Akteuren pro Sieg zahlen, dazu sollen sie ein Basisgehalt von monatlich 30.000 Euro netto erhalten. Zum Vergleich: Uwe Gensheimer, einer der Top-Verdiener in der deutschen Bundesliga, soll es im Monat auf rund 29.000 Euro bringen. Diese im Handballsport unüblichen Summen sind verlockend. So wurden zwölf der 16 Spieler in Katars Nationalmannschaft eingebürgert. Der Trainer Valero Rivera López kommt aus Spanien und führte die Auswahl seiner Heimat vor zwei Jahren zum WM-Titel.
Das wirft die Frage auf, warum es im Handball so leicht ist, die Nationalmannschaft zu wechseln. Im Fußball brächte ein neuer Pass rein gar nichts. Wer dort ein Pflichtländerspiel absolviert hat, kann nicht mehr wechseln. Einmal entschieden, gilt die Entscheidung ein Sportlerleben lang. Im Handball dagegen haben die Funktionäre eine Zeit-Regel eingebaut. Nach drei Jahren ohne Länderspieleinsatz darf ein Spieler auch für eine andere Nation aufs Parkett.