Eine Gesellschaft statt vieler G’schaftler

Von (chz)   21.März 2017

Schafft er wirklich etwas, an dem bisher alle seiner Vorgänger gescheitert sind? Am Rande der Tagung der heimischen Sport-Journalisten-Vertretung "Sports Media Austria" in Graz berichtete Hans Peter Doskozil (SP) gestern über den Status quo seiner nach Olympia 2016 in Rio auf den Weg gebrachten Reform des heimischen Sports. Vor allem das Förderwesen soll dabei auf eine neue Basis gestellt werden. Der Sport-Minister ist sehr zuversichtlich, dass es gelingen wird, die Subventionen vom Gießkannenprinzip auf ein effektiveres System umzustellen. Schon ab 1. Jänner 2018 soll eine neue Bundessport-GesmbH als zentrale Förderstelle alle Geldflüsse regeln.

Mindestens 80 Millionen Euro wird die zukünftig einzige Förderstelle pro Jahr vergeben. Parallel-Strukturen wie derzeit (Förderfond, Projekt Rio/Olympia, Team Rot-Weiß-Rot) werden ersatzlos gestrichen. "Es ist sehr viel Geld im Umlauf, aber es kommt nicht immer dorthin, wo es gebraucht wird", sagt Doskozil.

Die neue Förderung soll längere Zyklen haben (vier Jahre) und nicht mehr wie derzeit unübersichtlich auf viele Einzelprojekte verteilt werden. Doskozil: "Man wird mit den Förderempfängern Zielvereinbarungen treffen und dann begleitend kontrollieren, wie sich die Dinge entwickeln."

Fachverbände, die organisatorisch schlecht aufgestellt sind, werden es zukünftig schwerer haben, Fördergelder flüssig zu machen. Der Fokus liegt ganz klar beim Erfolg. Von der Idee, nur mehr gezielt Sportarten zu fördern, die im Stande sind, olympische Medaillen zu liefern, hat man sich allerdings verabschiedet. "Wir bekennen uns klar zur Leistung, dürfen dabei aber nicht-olympische Sportarten nicht links liegen lassen", sagt Doskozil, der derzeit bei den Special Olympics in der Steiermark weniger von den Leistungen der Aktiven, sondern vielmehr von der integrativen Kraft des Sports beeindruckt ist. "Hier sind unglaubliche, großartige Emotionen im Spiel. Es wäre schade, wenn die ganze Sache nach einer Woche wieder vorbei ist – und das war es dann." Es ginge darum, den Gedanken der Inklusion auch weiter zu leben. 

Der Reform-Fahrplan