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Das Ende der Unbesiegbarkeit

Von Roland Vielhaber, 06. November 2015, 00:04 Uhr
Das Ende der Unbesiegbarkeit
Der einzigartige Erfolgslauf der Hypo-Damen ist gestoppt. Bild: GEPA pictures

MARIA ENZERSDORF. Jede Serie reißt einmal: Mehr als 22 Jahre lang oder 384 Meisterschafts- und nationale Cupspiele blieben Hypos Handball-Damen ungeschlagen – Dann kam Korneuburg ...

Die rotweißrote Tennislegende Thomas Muster feierte vor 20 Jahren 35 Siege in Serie. Zu einem Zeitpunkt, als die Handball-Damen von Hypo Niederösterreich schon längst an einem Mythos der Unbesiegbarkeit arbeiteten. Einer, der vorgestern Abend ein jähes Ende fand.

Der Serienmeister erlitt im siebenten Saisonspiel in der Frauenliga eine historische Niederlage. Beim 24:26 (13:14) in Korneuburg ging der Champions-League-Teilnehmer zum ersten Mal seit 22. März 1993 bzw. nach 384 Meisterschaftssiegen als Verlierer vom Parkett. Auch im nationalen Cup hatte Hypo seither nicht verloren.

Der Vergleich mit den Bayern

"Ich habe kaum geschlafen", sagte Trainer Ferenc Kovacs gestern im OON-Gespräch. Und dass sich die Zeiten geändert haben. Zur Erinnerung: Gunnar Prokop hatte den Klub 1972 gemeinsam mit erfolgreichen Leichtathletinnen wie Eva Janko und Liese Prokop gegründet. Eine Erfolgsgeschichte begann: So gewann Hypo zwischen 1989 und 2000 achtmal die EHF Champions League.

2009 kippte das System. Der Grund: Gunnar Prokop, damals Trainer, war im Spiel gegen Metz sieben Sekunden vor der Schluss-Sirene auf das Parkett gelaufen und stoppte eine französische Spielerin mit einem Rempler, um ein 27:27 zu retten.

Zwei Tage nach dem fiesen Foul trat Prokop ab. Wenig später folgte das endgültige Zerwürfnis zwischen dem Klub und dem Manager. Und jetzt?

"Ohne Geld gibt es im Sport nicht die großen Erfolge. Nehmen Sie den Bayern die Hälfte des Budgets, dann wäre auch Trainer Pep Guardiola nicht mehr so erfolgreich", sagt Coach Kovacs.

Seit zwei Jahren musste er zwei ganze Handball-Mannschaften ziehen lassen. "Bei uns ist nicht mehr alles so professionell wie früher. Jetzt haben wir nur Spielerinnen, die entweder arbeiten oder studieren. Und die jungen Österreicherinnen brauchen noch Zeit", sagt Kovacs, der aber auch in der Niederlage Größe zeigt: "Auch wenn wir fünf Siebenmeter verworfen haben und auch sonst alles gegen uns gelaufen ist, so hat Korneuburg verdient gewonnen."

Trainerin der Tabellenzweiten ist übrigens Jasna Kolar. Sie ist eine ehemalige Hypo-Stütze und Rekordtorschützin im ÖHB-Nationalteam. 1990 wurde Kolar sogar zur Welthandballerin gewählt.

Trotzdem: Favorit auf den Titel bleibt Niederösterreich. Es wäre der 40. Titel in Folge in der österreichischen Meisterschaft.

 

Sportliche Serientäter

Squash: Jahangir Khan gewann 550 Mal in Folge. Die Siegesserie des Pakistanis dauerte von 1981 bis 1986. Khan gewann sechs Mal die World Open und neun Mal die British Open, das wichtigste Squash-Turnier der Welt.

Tennis: Rafael Nadal gewann auf allen Belägen Grand-Slam-Titel. Auf Sand war der Spanier fast unschlagbar: Zwischen 2005 bis 2007 gewann er 81 Mal in Serie.
Behindertensport: Die querschnittgelähmte Holländerin Esther Vergeer blieb im Rollstuhltennis 470 Spiele ungeschlagen.

Rodeln: 99 Rennen in Folge gewannen Deutschlands Rodlerinnen, ausgerechnet im 100., bei der WM 2009, riss die stolze Serie. Davor waren die deutschen Damen um Tatjana Hüfner in 16 Jahren ohne Niederlage bei Weltmeisterschaften.

Segeln: 136 Jahre waren die USA beim America’s Cup, dem prestigeträchtigsten Segelbewerb, nicht zu biegen. Erst im Jahr 1987 gewann die neuseeländische Jacht Kookaburra II.

Leichtathletik: 122 Siege, neun Jahre, neun Monate und neun Tage ohne Niederlage – Edwin Moses war über 400 Meter Hürden schlicht unschlagbar. Der Siegeslauf endete 1987.

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