Baumschlager will bei Jännerrallye im Auto des Weltmeisters starten
ROSENAU. Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager will bei der Jännerrallye in einem Skoda Fabia, in dem auch Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier bereits gefahren ist, an den Start gehen.
Das Jahr 2012 nutzte der Franzose, um sein triumphales Debüt für Volkswagen in der Weltmeisterschaft vorzubereiten. Ogier sollte 2013 seinen ersten WRC-Titel im VW Polo feiern – im Oktober und November davor bestritt er drei WM-Läufe (Frankreich, Italien und Katalonien) im Skoda Fabia, der aktuell in der Werkstatt von Baumschlager aufgeputzt wird. Das S2000-Fahrzeug bekommt ein neues Design und wird mit weißer Lackierung an den Start gehen. "Bisher ist nur Ogier damit gefahren. Das macht das Auto mindestens um eine Sekunde schneller", scherzt der 55-jährige Rosenauer.
(Ogier bei der Rally Italia im Oktober 2012, Foto: Volkswagen)
Loeb-Besuch in Freistadt?
65 bis 70 Starter haben sich laut Ferdinand Staber bislang angemeldet. "Da sind ein paar große Kaliber dabei, aber zu viel darf ich noch nicht verraten", sagt der Chef-Organisator der Jännerrallye. Er verrät jedoch, dass sich der französische Junioren-Weltmeister Stéphane Lefebvre für Freistadt angesagt hat. In seinem Betreuer-Team von Citroen befindet sich auch Rekordweltmeister Sébastien Loeb, der vielleicht auch nach Freistadt kommt. Staber: "Das wäre natürlich der Hammer."
Ebenfalls aus Frankreich kam die Anmeldung des Peugeot-Werksteams, das im neuen 208 R5 an den Start gehen wird, die Namen der Piloten bleiben aber (noch) geheim. Das Werksteam von Skoda sagte für Freistadt ab, weil der Fabia R5 erst im April homologiert werden soll.
Unmut wegen Reifen-Vorschrift
Wegen einer umstrittenen Regelung des internationalen Motorsportverbandes (FIA) wurde der Nennschluss für die Rallye um eine Woche auf 21. Dezember verlängert. "Viele Piloten beklagen sich über die neuen Reifen-Vorschriften. Diese verursachen eklatante Mehrkosten von mehreren Tausend Euro, wenn Teilnehmer in der ERC-Wertung starten wollen", sagt Staber. Kritik komme vor allem von Raimund Baumschlager und einigen tschechischen Top-Fahrern. Die Organisatoren hoffen noch auf eine positive Reaktion der FIA. Fällt die umstrittene Regelung, könnte es in den letzten Tagen vor dem Nennschluss noch zu vielen weiteren Anmeldungen kommen.
(Im Lager von BRR finden sich etliche Spike-Reifen. Jene, die von der FIA vorgeschrieben werden, sind nicht dabei. Sie werden extra hergestellt und sind dementsprechend teuer. Foto: Prinz)
Zur Person
Raimund Baumschlager (55) ist Chef des oberösterreichischen Rallye-Rennstalls BRR. Als Teilhaber ist sein Freund, Ex-Abfahrts-Weltmeister Hannes Trinkl, ein wichtiger Wegbegleiter. Der Rosenauer feierte bislang zwölf Rallye-Meistertitel.
Baumschlager betreut in der Saison 2015 zwei Fahrer in der WM. Nebenbei will der Familienvater selbst einige Rallyes im In- und Ausland absolvieren. Als OÖN-Blogger kommentiert Baumschlager außerdem das Formel-1-Geschehen.