Von der Intensivstation zum Linz-Marathon
Im April 2011 erlitt Manfred Edelbauer einen Herzinfarkt, am Sonntag lief er beim Marathon
Vor ziemlich genau einem Jahr bekam der Wirtschaftstrainer Manfred Edelbauer plötzlich ein beklemmendes Gefühl im Brustbereich. „Ein klassisches Symptom für einen drohenden Herzinfarkt“, dachte der Mühlviertler und ging sofort zum Arzt. Dieser gab nach einem EKG Entwarnung. Edelbauer war erleichtert.
Drei Tage später wurden die Befürchtungen des 53-Jährigen aber doch Realität. „Am Weg zum Parkautomaten in einer Tiefgarage spürte ich von einem Moment auf den anderen einen extremen Druck in der Brust, bekam Atemnot und Panikgefühle“, erzählt Edelbauer. Es gelang ihm noch, die Rettung zu verständigen, bevor er, von starken Schmerzen geplagt, nur noch hoffen konnte, dass der Notarzt bald da sein würde.
Der ersehnte Mediziner kam rechtzeitig, Edelbauer wurde in die Intensivstation des AKh gebracht. Noch am selben Tag telefonierte der Herzinfarktpatient mit seiner Frau, um ihr zu sagen: „Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon.“
Passend zu seiner positiven Einstellung wies Edelbauers Gattin ihren Mann einige Tage später auf einen Artikel in den OÖNachrichten hin. Darin wurde über Herzpatienten berichtet, die in Betreuung des kardiologischen Rehabilitationszentrums Linz (Cardiomed) beim Staffelbewerb des Linz-Marathons mitliefen. „Von da an hatte ich die Vision, im April 2012 auch dabei zu sein“, erzählt der 53-Jährige.
Nachdem er aus dem Spital entlassen worden war, begann Edelbauer eine zwölfmonatige Rehabilitation bei Cardiomed. „Dort habe ich gelernt, mein Leben in einigen Bereichen völlig umzustellen“, sagt Edelbauer. Nach vielen Jahren der sportlichen Abstinenz begann er wieder viermal wöchentlich Ausdauer und Kraft zu trainieren. Außerdem wurde bewusste Ernährung ein wichtiges Thema in seinem Leben.
„All das hat mich so fit gemacht, dass ich am Sonntag meine Vision wahr machen und im Staffellauf des Linz-Marathons mitlaufen konnte“, erzählt Edelbauer. Dass er das tatsächlich geschafft hat, macht den früheren Herzinfarkt-Patienten stolz. „Ich bin dem Cardiomed-Team, das mich perfekt betreut hat, auch sehr dankbar“, sagt der Mühlviertler. Denn heute fühle er sich fitter und leistungsfähiger als vor seinem Herzinfarkt.
In die Freude Edelbauers kann der Sportmediziner Helmuth Ocenasek, Leiter von Cardiomed, nur einstimmen: „Ich finde es beachtlich und vorbildhaft, was Herr Edelbauer zusammen mit 20 weiteren Patienten beim Marathon geschafft hat, es kann andere Herzpatienten motivieren.“